Rapport uber der gründung der DHKP durch Dursun Karatas-Teil 1

Einleitung

Ich grüße alle Delegierten, die die Ehre haben, am Gründungskongreß der Partei teilzunehmen!

Genossen,

es hat lange gedauert, diesen Kongreß vorzubereiten. Diese lange Zeit ist die Geschichte der Genese dieses Kongresses. In dieser Geschichte gibt es Trauer und Freude, Gefallene, Verrat und Heldentum. Ohne eine revolutionäre Organisation zum Leben zu erwecken, ohne noch unter den schwierigsten Bedingungen auf den Beinen zu bleiben, ohne wieder aufstehen zu können, wenn man gestürzt ist, ohne eine Ideologie die unter allen Bedingungen nicht nach links oder rechts gerissen wird, wäre dieser Kongreß nicht zu verwirklichen gewesen.

Wir mußten, als wir mit der Mission der Partei unseren werktätigen Völker gegenüber traten, eine Geschichte schreiben, in der wir uns auf dem hinter uns liegenden Weg nicht zur Umkehr bewegen lassen, sondern jeden Tag einen weiter Schritt nach vorn gehen, in der unseren Worten entsprechende Taten folgen, in der wir unsere Versprechen halten und Prüfungen bestehen.

Die Phase bis zu diesem Kongreß ist diese von uns geschriebene Geschichte.

Diese Geschichte ist eigentlich die mit Blut geschriebene Geschichte unserer Gefallenen. Vielleicht sind unsere Gefallenen heute nicht körperlich unter uns, aber mit ihren Gedanken, ihrem Kampf, mit ihrer Lebensform und ihrem Traum vom organisierten Kampf der Partei sind sie bei uns. Sie sind mit uns zusammen. Mit ihren Gedanken und ihrem Kampf sind wir stärker. Sie, die unter den schwierigsten Bedingungen den Kopf nicht vor dem Feind beugten, die starben, aber sich nicht ergaben, haben ihre Augen auf uns gerichtet und unterziehen uns jeden Moment neuen Prüfungen. Um ihr Erbe fortführen zu können, müssen wir diese Prüfungen bestehen.

Heute, Jahre später, ist es unsere vordringlichste Aufgabe, diesen Kongreß mit der Parteigründung zu krönen und die vor uns liegenden Hindernisse zu überwinden.

Während wir unsere Geschichte schrieben, haben wir gelernt zu kämpfen und uns zu organisieren. Wir haben unseren inneren und äußeren Feind besser kennengelernt. Wir haben gelernt, daß Mühe, Opferbereitschaft und Gewalt nötig sind, um dem Feind etwas zu nehmen. Dieser Kongreß hätte nicht durchgeführt werden können, ohne dies Geschichte zu schreiben, ohne diese Phase des Lernens zu durchlaufen, ohne auf vielen Feldern des Kampfes Prüfungen zu bestehen. Unsere Geschichte ist reich an Dingen, die eingehend betrachtet und untersucht werden müssen. So eine Geschichte wurde vielleicht noch bei keiner Revolution gesehen, sie besitzt eine Einzigartigkeit, die sich in keine theoretische Schablone zwängen läßt. Eine unsere Aufgaben ist es, diese Einzigartigkeit in der Entwicklung unserer Geschichte zu studieren und Lehren daraus zu ziehen. Die Genese unserer Bewegung geht zurück bis ins Jahr 1074. Das war die Zeit in der von der THKP-C gelernt und sie sich angeeignet wurde.

1977-78 wurde begonnen, erneut die Gründung der THKP-C vorzubereiten, die Ideologie und Praxis der THKP-C den Volksmassen zu zeigen und zu lernen, die Volksmassen zu führen.

Die Zeit um den 12. September 1980 war die Zeit des Verrates, der Opferbereitschaft, des Widerstandes, die Zeit in der wir gelernt haben zu stürzen und wieder auf die Beine zu kommen. Es war die Zeit in der wir Freund und Feind besser kennen lernten, in der sich unser Bewußtsein der Macht entwickelte.

1985-89 war die Zeit in der wir lernten, uns zurückzuziehen und Kräfte zu sammeln.

1990 war das Jahr in der wir einen Aufschwung erreichten, in dem wir die Geschwindigkeit des Marsches zur Revolution steigerten.

Am 12 Juli 1991 wurde das nackte Gesicht des Krieges sichtbar und wir registrierten, daß dies ein Krieg ohne Regeln ist und welch hohen Preis wir würden zahlen müssen.

Am 16. -17- April 1992 haben wir die Ehre des Widerstandes im Kampf getragen, wir haben gelernt und gelehrt, daß im Augenblick des Todes diejenigen, die sogar bis zum Tod ihren Glauben an den Sozialismus nicht verlieren, die ihr Land und ihr Volk lieben, sich unter keinen Bedingungen ergeben. Es waren die Jahre, in denen die Devrimci Sol in den Augen des Volkes unsterblich wurde.

In der Zeit vom 13. September 1992 haben wir konkret gesehen, wie der innere Feind zum äußeren Feind wird, wie er unsere Bewegung mit dem Ziel ihrer Vernichtung angreift, wie er sich unter der Maske des Freundes mit Imperialisten und ihren einheimischen Kollaborateuren zusammentut und uns zu zerschlagen versucht.

Es war die Zeit in der wir unachtsam gegenüber dem waren, was der innere Feind anrichten konnte.

Es war die Zeit, in der wir gegen den inneren Feind noch wachsamer sein mußten und in der wir aus diesem Kampf gestärkt und mit einem besseren Verständnis der Kunst der Politik hervorgingen.

Dieser Kongreß zeigt, daß wir aus diesem Kampf als Sieger hervorgingen, daß wir den Feind herausforderten. Innerer und äußerer Feind haben uns körperlich, ideologisch, psychologisch, mit allen erdenklichen Methoden angegriffen, um zu verhindern, daß wir uns als Partei-Front zur Avantgarde der Volksmassen entwickeln. Anhänger der Partei zu sein, bedeutet, ein größeres Streben zur Macht zu besitzen, einen noch weiter entwickelten Kampf zu führen. Dafür wollten wir die Waffe einer Partei in Besitz nehmen. Die Waffe der Partei sahen wir als eine Funktion, die vor uns liegenden Hindernisse zu überwinden, und den Weg zur Revolution zu beschleunigen. Diese Realität sahen auch unsere inneren und äußeren Feinde und verstärkten ihre Angriffe von dem Augenblick des Beginns unserer Vorbereitungen zur Gründung der Partei-Front. Viele unserer Organisierungen und Werte zerstörten sie. Sie ließen uns viel Zeit verlieren. Aber heute, wenn wir uns zu diesem Kongreß versammeln, haben wir all ihre Waffen ihren Händen entwunden und ihre Angriffe ins Leere gehen lassen.

In Anwesenheit all unserer werktätigen Völker, unserer Arbeiterklasse, unserer armen Bauern, unserer Patrioten, unserer Intellektuellen im Angesicht der Völker der Welt wiederholen wir, daß wir die Fahne der Befreiung nicht senken werden, selbst wenn auf der ganzen Welt keine Organisation und kein Land mehr bleiben, die die Befreiung verteidigen. Weder innerer noch äußerer Feind werden diese Fahne zu Boden werfen können. Unser Kongreß ist ein Moment in dem diese Fahne, die Fahne der Marxismus-Leninismus noch höher erhoben wird.

Dieser Kongreß ist ein herber Schlag für alle unsere inneren und äußeren Feinde, für alle, die sich schon darauf vorbereitet hatten, unser Begräbnis zu feiern.

Dieser Kongreß hat eine Besonderheit unter Berücksichtigung der Entwicklung unserer Geschichte, der kompromißlosen Linie gegenüber dem Feind des unerbittlichen Widerstandes unter den Bedingungen der schwersten Unterdrückung und der Besonderheiten unserer Zeit, sowohl in Hinblick auf die Vergangenheit als auch im Hinblick auf die Bewertung der Zukunft. Es gilt, die Geschichte dessen zu begreifen, die Geschichte unserer Bewegung zu begreifen und den Sieg zu sehen. Dieser Kongreß wird uns den Weg zum Sieg öffnen. Unsere Feinde werden alles versuchen, um den Kampf unserer Menschen der Partei-Front zu behindern. Um die Beschlüsse dieses Kongresses wirkungslos zu machen werden sie die Angriffe auf ein bisher nicht denkbares Maß und mit nicht vorstellbaren Methoden steigern. Bis heute haben wir keinen Sieg, keinen Wert leicht und billig erringen können, niemand hat uns etwas geschenkt. Fast alles haben wir mit Gewalt, Mühe und Blut errungen. Um unser Erkämpftes und unsere Werte zu verteidigen, um noch größere Erfolge zu erringen, müssen wir noch mehr Mühe aufwenden, noch mehr Eifer zeigen und noch mehr Blut fließen lassen.

Unsere Partei-Front wird der Alptraum unserer Feinde und das Vertrauen, die Zukunft und die Hoffnung unserer Völker und Freunde sein.

Die Augen der Menschen der kurdischen und türkischen Nation, der Menschen der arabischen, tscherkessische, der georgischen, aller Nationalitäten unseres Landes ruhen auf unserem Kongreß.

Unsere Kämpfer, Kader, und Sympathisanten warten mit großer Hoffnung und Erregung auf Nachrichten von der Partei-Front von unserem Kongreß. Wir werden unsere Feinde nicht ohne Visionen der Angst, unsere Freunde nicht ohne Nachrichten der Hoffnung zurücklassen.

Um die historischen Eigenschaften dieses Kongresses besser zu verstehen, um unsere Zukunft zu erhellen, entbiete ich euch Genossen Delegierte, allen Kadern und dem Volk zusammen mit einem Bericht der allgemeinen Geschichte unserer Bewegung meinen Bericht über die Lage in der wir uns befinden und meine auf die Zukunft gerichteten Gedanken. Wir sind hierher gekommen als die Führer, Verantwortlichen und Kämpfer aus verschiedenen Abschnitten dieser ruhmreichen und ehrenvollen Geschichte.

Unsere Geschichte ist vielleicht gefüllt mit Einzigartigem, wie es in der Geschichte der Revolution selten ist. Diese Geschichte ist eine Geschichte, die geschrieben wurde von denen, die unter allen Bedingungen die Wahrheit herausschrien, die gegen alle Angriffe aufrecht blieben, die trotz Schmerz und Verrat den Weg der Revolution beharrlich verfolgten, die nicht davor zurückschreckten Gefallene zu geben aber auch eine Geschichte, die, während Gefallene gegeben wurden, von Heldentum und Verrat berichtet.

Wir, mit unsren Fehlern und Tugenden, mit Stärken und Schwächen, als die Soldaten dieser ruhmreichen Geschichte, dürfen die eigentlichen Besitzer dieser Geschichte, unsere Gefallenen, die Gefolterten, die Verwundeten, Gefangenen, die uns Vertrauen geben und die Revolution beschleunigen, die die Fackel unseres Weges sind nicht aus den Händen fallen lassen. Sie werden die wertvollsten Bestandteile unseres Kampfes bleiben.

Die Imperialisten, die kollaborierende Oligarchie, die bürgerliche Ideologie, die dieser Ideologie folgenden Opportunisten, die Revisionisten, sie alle können vieles zerstören, die der ganzen Welt bekannte Wahrheit entstellen und verdunkeln, aber sie haben nicht die Kraft, die mit Blut geschriebene und unter dem Einsatz von hunderten Gefallenen und tausenden Gefangenen dem Volk ins Gedächtnis gegrabene Geschichte auszulöschen. Dies ist nicht nur für die Geschichte der Revolution, sondern für die Geschichte der Gesellschaft wichtig. Wir sind es, die durch die Geschichte, die durch unsere Gefallenen geschrieben wurde, gegen die Angriffe des Imperialismus und der Oligarchie, egal ob von innen oder von außen kommend, egal in welche Verkleidungen oder welche Worte sie sich auch immer hüllten, Widerstand leistend, ohne uns zu ergeben, einen Glauben und ein Bewußtsein geschaffen haben, die im Stand waren, die Umzingelung durch unsere Feinde zu durchbrechen. Diesen Glauben und dieses Bewußtsein haben unser grenzenloser Glaube an den Marxismus-Leninismus und unser Vertrauen in unser Volk und uns selbst geschaffen.

Die Entwicklung dieses Vertrauens ging über Jahre hinweg.

Heute sind wir eine Bewegung, die trotz Fallen und Schwierigkeiten, trotz mancher Mißerfolge nicht zerstört oder geschwächt wurde, die gegen alle Angriffe, trotz manchem Stillstand allgemein mit steigender Geschwindigkeit an Kraft und Einfluß zunimmt. Dies ist eine positive Entwicklung.

Um diese Entwicklung wenn auch kurz zu durchleben und zu analysieren, ist es angebracht, die Abschnitte, Schwierigkeiten und ideologischen Dimensionen unserer Bewegung, ihre Freunde und Feinde zu betrachten.

Als unsere Bewegung die Bühne der Geschichte betrat, wurde ein neues Kapitel der Geschichte der Revolution in der Türkei aufgeschlagen. Dieses neue Kapitel kann nicht getrennt werden von der THKP-C von ihren Kämpfern und Führern, allen voran Mahir Cayan. Sie haben die von den Opportunisten und Revisionisten aufgebauten Barrikaden zerschlagen, den Revolutionären und den linken Kräften die Realität der Revolution, den ideologischen und politischen Weg zur Volksmacht, zur Befreiung des Volkes mit einem Leben voll von Opferbereitschaft gezeigt.

Die Devrimci Sol und die THKP-C sind nicht einfach durch die gleiche Ideologie oder ähnliche Ansichten verbunden. Die Einheit der Devrimci Sol und der THKP-C kommt in ihrer Ideologie, Politik und Praxis, eigentlich in ihrer Verantwortung gegenüber unserem Volk und den Völkern der Welt, in der Entschlossenheit, in dem Geist und dem Bewußtsein der Macht, in der Opferbereitschaft, mit der diese Verantwortung umgesetzt wird und die wenn es sein muß auch das Leben gibt, zum Ausdruck.

Heute existieren viele der Gruppen nicht mehr, die sich selbst Organisation oder Partei nannten und die es sich zur Mission gemacht hatten, jedes einzelne Wort der THKP-C zu verteidigen, die die THKP-C karikieren, die sich vom Volk und der Praxis entfernt haben. Sie existieren weder physisch, noch sind ihre Ideologie oder Philosophie erhalten. Der Hauptgrund dafür, daß sie verschwunden sind ist, daß sie nicht begreifen konnten, warum die THKP-C mit ihnen hart abgerechnet hat. Die THKP-C hat den Marxismus-Leninismus immer unter den konkreten Bedingungen umgesetzt und hat gegen den Imperialismus, die bürgerliche Ideologie und ihre verlängerten Arme, den Opportunismus und den Revisionismus klar Stellung bezogen.

THKP-C bedeutet, was immer auch der Preis sein mag, den bewaffneten Kampf als den Weg zur Zerschlagung des Staates der Oligarchie und zur Errichtung der revolutionären Volksmacht zu verteidigen. Das haben sie nicht begriffen.

Die THKP-C hatte verinnerlicht, daß der Imperialismus sich vielleicht äußerlich verändern würde, sei es in Politik oder Ökonomie, daß er aber seine Ausbeutungs- und Unterdrückungsmethoden niemals ändern würde. Das hatten die anderen nicht begriffen. Die THKP-C hat den Marxismus-Leninismus nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Revolution in unserem Land betrachtet, sondern seine Theorie und Praxis aus einer internationalistischen Perspektive entwickelt und umgesetzt.

Die THKP-C stellte die These auf, nach der eine Revolution nicht durchführbar ist, ohne die Geschichte mit ihren psychologischen, sozialen und kulturellen Eigenschaften zu beachten (also aus einer rein internationalen Dimension den Kampf zu führen, jedoch ohne dabei die Realität des eigenen Landes zu beachten und anzunehmen, daß man so das Volk organisieren kann).

Nach der THKP-C kann sich keine Volksbewegung entwickeln ohne ein Geschichtsbewußtsein, ohne die Übernahme progressiver und revolutionärer Momente in der Geschichte. Aus diesem Grund hat die THKP-C gegen den Imperialismus und die Bourgeoisie, gegen alle despotischen Maßnahmen Stellung bezogen und ist für alle Institutionen, die Volkscharakter haben und manchmal auch für einzelne Personen eingetreten.

Die THKP-C trat gegen jede Form von Bürokratie und Revisionismus auf, gegen jede Maßnahme, die dem Volk von oben herab etwas befehlen wollte, gegen alle, die ihre schönen Worte nicht in die Tat umsetzten, die sich nur mit Geschwätz begnügten, und dem Volk keine Hoffnung gaben. All dies hat sie nicht akzeptiert, hat die Scharlatanerie des Opportunismus bekämpft und ist so zu einer Bewegung geworden, die dem Volk Hoffnung und Sicherheit gab.

All diese Eigenschaften und andere mehr, die wir hier nicht aufzählen, machten die THKP-C in den Augen des Volkes zu einer unsterblichen Bewegung, einer Bewegung, die auch dann mit ihrer Wärme präsent war, wenn die Umstände keinen direkten Kontakt zum Volk zuließen. Es entstand eine enge Verbindung zum Volk, die sich zu einer Kraft entwickelte, die uns in die Zukunft tragen sollte. Es entstand eine Bewegung, für die man sich ohne Bedenken einsetzen konnte, für die man zur Barrikade wurde, wenn man sie angriff.

Diejenigen, die diese universellen Prinzipien der THKP-C nicht verstehen, konnten auch nicht begreifen, wie die THKP-C allen Verleugnungen und Angriffen der Oligarchie zum Trotz ein solches Potential hinterlassen konnte als sie physisch nicht mehr existierte. Schon gar nicht konnten sie fassen, wie sich die THKP-C so schnell wieder reorganisieren konnte, nach all diesen Verleumdungen und Angriffen derjenigen, die sich der Oligarchie vor die Füße warfen.

Als die THKP-C in den dunklen Zeiten des 12. März 1971 die Fahne der Freiheit und Befreiung des Volkes im bewaffneten Kampf wehen ließ, richteten der Imperialismus, die Oligarchie, der Opportunismus und der Revisionismus seine gesamten Angriffe gegen die THKP-C.

Die Führer und Kämpfer hatten mit diesen Bedingungen gerechnet, sie wußten, daß sie die Wahrheit der Revolution unter allen Umständen ausrufen mußten.

Während der Kampf wächst, entwickelt sich eine Konterrevolution. Diese Konterrevolution innerhalb der THKP-C wird durch kleinbürgerliche Elemente ausgelöst, die den Traum einer nahen Revolution träumen. Sie hatten den komplizierten Weg der Revolution, die Kraft des Proletariats und die Brutalität der Bourgeoisie nicht verstanden und brachten Verräter hervor.

Diese Verräter, hatten vor, die Einheit mit dem Volk aufzulösen, sie zu schwächen. Sie gingen noch weiter, indem sie die Aufgabe des bewaffneten Kampfes gegen den Imperialismus und die Oligarchie propagierten. In den Gefängnissen, Folterkammern und Gerichten der Junta wiederholten sie ihre Imperialismus Theorien, nach denen der Imperialismus friedlich und seine türkischen Kollaborateure progressiv-demokratisch seien.

Die THKP-C erlebte damals am eigenen Leib, was Imperialismus und Revisionismus meinen, wenn sie der Weltbevölkerung die „Neue Weltordnung“ aufdrücken wollen oder von der „Friedfertigkeit des Kapitalismus“ reden.

Einer der höchsten Werte unseres Erbes ist es, bei solchen Angriffe und solchem Verrat keine Kompromisse einzugehen, niemals zu zögern den bewaffneten Kampf weiterzuführen.

Am 30. März 1972 Ließ die THKP-C ihre Stimme überall ertönen. Zwar wurde sie physisch vernichtet, aber der erst seit kurzer Zeit geführte bewaffnete Kampf hatte bei den Jugendlichen, Arbeitern, Bauern, in den verschiedenen Schichten des Volkes ein großes Potential geschaffen. Die THKP-C wurde die hegemoniale, nicht auszulöschende lebendige Kraft dieses Potentials.

Während dieses Potential die Ansichten der THKP-C verstanden hatte und bereit war, ihrem Weg zu folgen, gab es andere, die dies ablehnten. Die alten Anhänger und Kämpfer der THKP-C, die von der Oligarchie in die Kerker gesteckt worden waren, fingen aus dem Gefängnis entlassen an, Verrat zu üben. Sie waren damit beschäftigt, Theorien zur Legitimation ihres aus persönlicher Schwäche und Unglauben heraus begangenen Verrates zu entwickeln. Diese Verräter, auch wenn sie sich untereinander durch Nuancen unterschieden verstanden nichts von dem Potential, das die THKP-C durch ihren Kampf geschaffen hatte und sie begriffen deren Botschaft an das Volk nicht.

Sie verrieten ihre eigene Geschichte, ihre Vergangenheit, alles Positive, daß sie in ihrer eigenen Geschichte entwickelt hatten.

Das war der Erfolg der Oligarchie: Während uns der Kampf nach vorne trug und ein großes Potential schuf, lernten wir den Verrat kennen, der uns so oft den Weg versperren würde. Diese Methode wird immer wieder versucht werden.

Wir hatten eine Lektion von den Verräter erhalten und lernten daraus wie wichtig es ist, Verrat zu zertreten und den Weg unbeirrt fortzusetzen.

Die Verräter versuchten die Linie der THKP so abzuändern, daß sie von der Oligarchie toleriert werden würde. Sie bildeten eine angeblich linke Opposition zur THKP. Die ehemaligen Führungskader der THKP-C, nun aus dem Gefängnis entlassen agierten unter einem neuen Namen in der politischen Arena und kritisierten die Linie der THKP-C an verschiedenen Punkten. Diese Linie war gleichzusetzen mit dem Verrat von Yusuf Küpeli und Münir Ramazan Aktolga 1971, als die THKP-C auf allen Seiten unter dem Beschuß des Feindes stand.

Auch wenn ihre Aussagen sich unterscheiden so war ihr Verhalten doch nicht anders als das von Yusuf Küpeli und Münir Ramazan Aktolga, die dem Imperialismus Lobeshymnen sangen, sich der Oligarchie anbiederten und die Revolutionäre zum Aufgeben aufforderten.

Während die Gefangenen ihre Theorien schmiedeten, wie man die THKP-C am besten liquidieren könne, warteten die Jugend und Menschen aus verschiedenen Schichten des Volkes in den Jahren 72-74 hoffnungsvoll und in Unwissenheit über den Verrat darauf, daß diejenigen, die sich zum Werkzeug der Bourgeoisie machten, die Gewissen und Bewußtsein verloren hatten, ihnen den Weg zeigen würden. Allgemein trugen in dieser Zeit das Potential der THKP-C und teilweise der THKO den Geist und die Begeisterung des bewaffneten Kampfes. Sie waren angriffslustig und mutig und Sie glaubten an ihren Kampf. Gleichzeitig aber waren sie jung und unerfahren. Sie kannten den Verrat, den Opportunismus und den Egoismus nicht gut genug. Die Ereignisse dieser Zeit kann man als den Zellkern unserer Bewegung betrachten. Denn trotz ihrer Unvollkommenheit begannen diese Menschen in dieser Zeit bewußt oder unbewußt eine Barrikade gegen die Angriffe der Revisionisten, der Opportunisten und der Oligarchie gegen die THKP-C zu errichten. Innerhalb der Jugend und vieler Schichten des Volkes bildeten sich Gruppen, die die Linie des bewaffneten Kampfes, die Linie der THKP-C verteidigten und ihre Schriften verbreiteten. Diese Gruppen begannen, den ökonomisch-demokratischen Kampf der Jugend zu organisieren und ihn zu einem anti-imperialistischen, anti-faschistischen Kampf zu entwickeln.

Die Oligarchie sah keine Gefahr mehr in den alten Kadern, die im Gefängnis saßen und an der Legitimation ihre Verrates arbeiteten. Sie sah im ihren Nutzen und entließ 1974 alle im Rahmen einer Generalamnestie. Für die Jugend, die ihre Hoffnung in sie gesetzt hatten, die sie als Vertreter der THKP-C gesehen hatte, zerbrach eine Welt. Fast alle der aus dem Gefängnis Entlassenen, arbeiten daran, die THKP-C nach rechts zu ziehen. Einige am äußersten Rand, weit abseits von den Massen, verfielen dem individuellen Terror.

Einige wagten nicht, die THKP-C offen anzugreifen. Sie gaben an, die THKP-C zu verteidigen und erklärten, der bewaffnete Kampf sei zu einer Zeit aufgenommen worden, in der die subjektiven Bedingungen nicht gegeben gewesen seien. Deswegen sei man besiegt worden.

Einige, die als sie aus dem Gefängnis kamen, plötzlich das riesige Potential vor sich sahen, versteckten ihre eigentliche Meinung und schlugen eine Taktik ein, die darauf abzielte, im Stillen erst das große Führungspotential der Jugend in der Praxis auf ihre Seite zu ziehen, später dann ihre opportunistische Sichtweise im Laufe der Zeit zu verbreiten und sich so durchzusetzen.

Diejenigen, die im Gefängnis den Verrat beschlossen hatten, ihre Genossen verrieten, diese Renegaten, die mit dem bewaffneten Kampf eigentlich abgeschlossen hatten, waren plötzlich geblendet von der Kraft die von diesem großen und jungen Potential ausging und beschlossen, von neuem sich aktiv in der politischen Arena zu betätigen.

Sie waren offensichtlich sehr weit entfernt von dem Glauben und dem Gefühl, das man in eine so große Sache wie die Revolution setzt, denn angeblich besaßen sie ja den gleichen Glauben. Sie spalteten sich in einer unglaublichen Geschwindigkeit in viele kleine Gruppen, in der Absicht, dieses riesige Potential zu organisieren.

Als wenn sie in den Gefängnissen nicht diejenigen gewesen wären, die alle zusammen mit der THKP-C abgeschlossen hatten, versuchten nun alle – auf die eine oder andere Art – die Mission der Verteidigung der THKP-C auf sich zu nehmen.

Die jungen Kader, die das THKP-C Potential geschaffen hatte, ließ das Leben nun einer geschichtlichen Verantwortung gegenüberstehen. Es hieß, die Linie der THKP-C, im gröbsten aber den bewaffneten Kampf, unsere revolutionären Gefallenen und unsere Führer zu verteidigen. Reihenweise veraltete, verrottete, verlogene Elemente, versuchten nun alles erdenkliche, um dieses revolutionäre Potential in ihre Hände zu bekommen.

Einige taten dies direkt mit den Worten der Bourgeoisie, andere versteckten sich hinter einer wissenschaftlichen Maske und Theorien. Jedenfalls gingen sie alle zu einem ideologischen Angriff über. Wenn man dem ganzen noch das Gerede, die Spekulationen und die Verleumdungen hinzufügt, sieht man, daß sie den Weg wählten, ihre Angriffe mit Beleidigungen unserer Gefallenen fortsetzten.

Im gleichen Zeitraum traten die Zivilfaschisten hervor, die von der Oligarchie organisiert wurden, um das revolutionäre Potential zu bekämpfen und mit Terror anzugreifen. Die Jugend hatte nun die Aufgaben, einerseits den Kampf gegen die Verräter der Revolution aufzunehmen, gleichzeitig die faschistischen Angriffe unwirksam zu machen und außerdem den akademisch-demokratischen Kampf der Jugend zu leiten und zu organisieren.

Ohne Zweifel hatten die Renegaten nicht dieses Problem. Sie waren damit beschäftigt, ihre Orden zu legalisieren, zu stärken und Menschen auf ihre Seite zu ziehen. Daher wollten sie auch die Aufgaben in der Praxis nicht wahrhaben und ignorierten die Angriffe der Faschisten. Einen Kampf – basierend auf revolutionärer Gewalt – gegen die faschistischen Angriffe bezeichneten sie als Provokation, und sie versuchten die Jugend zu behindern und auf ihre Seite zu ziehen. Dem, und ihren Demagogien zum trotz, wurden die Theorien der Renegaten beiseite geschoben, denn die Probleme des Volkes und die sich häufenden Angriffe der Oligarchie waren offensichtlich.

Man kann sagen, daß die Jugend in der Praxis des Kampfes die Verteidiger und Leugner der THKP erkannt hat, und sich um das Fundament der THKP-C herum sammelte. Jede Art des Opportunismus und des Verleugnens ist in diesem Zeitraum aufgetreten und war damit beschäftigt, ihren privaten Glaubensorden zu gründen.

Dem jungen Potential ist somit bewußt geworden, daß niemand mehr da war, der ihm den Weg hätte zeigen und dem es hätte vertrauen und folgen können. Diese Gefühle und Gedanken reiften in diesem Zeitraum sehr schnell zu einem Vertrauen heran, daß sie in sich selber setzten. Die Basis dieses Vertrauens lag in der Linie der THKP-C, trotz allem, und zwar mit dem Mittel des bewaffneten Kampfes den Feind herauszufordern und das Volk die eigene Stimme hören zu lassen. Unsere Führer waren gefallene Führer und Kämpfer, für die man in den Tod gehen würde. Wir mußten gute Schüler sein, die ihr Erbe weiterführten und ihre Worte verstanden.

Falls die Geschichte der Revolution über uns urteilen sollte, dann hing das Urteil einzig und allein davon ab, ob wir es schaffen würden, die Fahne der Revolution, die uns unsere Gefallenen und Führer unter Einsatz ihres Lebens übergaben, zu tragen. Wir waren jung und unerfahren, wir waren umzingelt von Raffsüchtigen und unsere unzureichenden Erfahrung schwächte uns.

Wir mußten das Erbe unser Gefallen annehmen, indem wir aus unserer Vergangenheit Kraft bezogen, indem wir im Kampf gegen den Opportunismus, Reformismus und den Feind in uns selber neu aufbauten, indem wir den Kampf im Kampf erlernten. Diese Kraft konnte weder die Oligarchie noch der Opportunismus jemals besiegen. Dies war eine Tatsache, die uns jeden Tag einen Schritt weiter nach vorne brachte, uns im Kampf perfektionierte, die uns den Verrat erkennen ließ.

Je mehr und besser wir den Kampf, die Realität der Revolution und unsere Vergangenheit lernten und kennenlernten, desto mehr verinnerlichten wir die THKP-C mit ihrer Führung, ihrer Größe unter den Umständen ihrer Zeit und ihre Hingabe für die Revolution.

Und langsam fingen wir an zu erkennen, wie der Imperialismus und die Oligarchie versuchten, die Verräter und Renegaten unter die revolutionären Reihen zu mischen, wie versucht wurde, die Revolution im Keim zu ersticken. Man kann sagen, daß wir in diesen Jahren begannen zu erkennen, warum zwischen den Marxisten-Leninisten und den Opportunisten und Reformisten breite Grenzen gezogen werden müssen.

Der Opportunismus und Reformismus versuchte sich mit tausenden Verkleidungen unter uns zu mischen.

Diejenigen, die mit der THKP-C nichts zu tun hatten, versuchten im Namen der THKP-C uns verschiedenste opportunistische, revisionistische Sichtweisen aufzuzwingen.

Ab 1974 fingen wir an, in einer offenen Form die ideologische Kampffahne gegen diese heimtückischen, charakterlosen, abgebrühten Elemente hochzuhalten.

Wir zeigten ihre wahren Gesichter, und verhinderten, daß sie sich unter der THKP-C Maske zwischen die demokratischen Organisationen der Jugend und der Bevölkerung verstecken konnten.

An dieser Stelle komme ich nicht umhin, all der Genossen zu gedenken, an 1. Stelle Niyazi und Ibrahim, die eine wichtige Rolle in diesem Kampf eingenommen haben, die ihr Leben lang ihre Verbundenheit der THKP-C gegenüber gezeigt und ihre Radikalität am Leben erhalten haben.

In diesen Jahren wurde uns klar, daß es dringend an der Zeit war, uns zu organisieren. Wir waren gezwungen, gegenüber den Renegaten, Opportunisten und der Oligarchie aufrecht zu stehen und wir begannen zu verstehen, daß der bewaffnete Kampf sehr schnell wieder aufgebaut werden mußte.

Natürlich konnte unsre Haltung in dieser Zeit nicht allein ideologischer Natur sein. Überall war die junge Generation Verteidigerin der THKP-C, sie führte den bewaffneten und unbewaffneten ideologischen und politischen Kampf an.

Die versteckten und offenen Renegaten versuchten angesichts unserer Offensive und Organisiertheit mit allen Mitteln uns mit ihren Spielchen und Verleumdungen zu schwächen. Diese Elemente, die unter dem Namen THKP-C in verschiedene Strukturen eingedrungen waren und versuchten, deren Leitung zu übernehmen, waren Schwindler und so ängstlich und opportunistisch, daß sie den offenen ideologischen Kampf gar nicht erst aufzunehmen wagten. Wir machten alle ihre Bemühungen, uns zu liquidieren zunichte, indem wir in der Praxis die Führung im Kampf übernahmen und rissen den Renegaten die Maske vom Gesicht. Manche von ihnen gingen zu den Revisionisten der TKP (Türkiye Komünist Partisi, Türkische Kommunistische Partei), andere fanden ihren Platz in den Reihen der bürgerlich-nationalistischen PDA (Proleter Devrimci Aydinlik, Proletarische Revolutionäre Erleuchtung).

Ihre Schablonen und Masken waren der Grund dafür, daß die Opportunisten es geschafft hatten, viele aus unseren Reihen zu beeinflussen.

Die unter der Maske einer angeblichen THKP-C Linie verborgene Theorie vom Sozial-Imperialismus des später zu Aydinlik (PDA) übergelaufenen Ömer Güven und seiner Komplizen war der Grund dafür, daß eine nicht zu unterschätzende Anzahl Menschen, die die THKP-C Linie verteidigten, zu Aydinlik wechselte. Diese Menschen waren der Grund, warum die PDA versuchte, unsere Menschen in unseren Strukturen kennenzulernen und mit ihnen zu diskutieren. Im Endeffekt, als sie aus der Praxis entfernt wurden, haben sie jedoch den ihnen entsprechenden Platz gefunden, entweder bei Aydinlik oder bei den TKP Revisionisten.

Die zu diesem Zeitpunkt als Devrimci Genclik (Revolutionäre Jugend) und später als Devrimci Yol (Revolutionärer Weg) auftretende Gruppe, die für sich in Anspruch nahm, die Linie der THKP-C zu verteidigen, sah den offenen Angriffe der Opportunisten gegen die THKP-C lediglich zu. Anstatt sich gegen diese Angriffe zu vereinigen und gemeinsam Stellung zu beziehen, begannen sie, mit den Opportunisten zu flirten. Die Aufgabe, die Linie der THKP-C zu verteidigen, übernahm gezwungenermaßen die junge Generation allein. Sie brachte das THKP-C Potential hinter sich. Die Angriffe der Opportunisten und Renegaten auf die THKP-C stießen gegen eine von der jungen Generation errichteten Barrikade. Die junge Generation verteidigte den Geist der THKP-C mit all seinen Stärken und Schwächen.

In dieser Zeit gedieh jede Abweichung von der THKP-C Linie und alle Vertreter versuchten, einen Platz in der politischen Arena zu bekommen. Die junge Generation lernte mit einer für ihr Alter erstaunlichen Reife innerhalb kurzer Zeit die nötigen Maßnahmen gegen die Angriffe des Feindes zu ergreifen. Sie wurden zu ihren eigenen Lehrern.

Der erste Kern unserer Bewegung: die Gruppe Befreiung (Kurtulus Grubu)

1975 war vor allem die Jugend von Istanbul die Verteidigerin der Ideologie der THKP-C und repräsentierte eine starke Kraft. Diese, tausende von Menschen in Bewegung setzenden, kämpfenden, den faschistischen Angriffen die revolutionäre Gewalt entgegensetzenden Jugendlichen, die überdies noch die Notwendigkeit einer Organisierung breiter Volksteile spürten, entwickelten während sie voranschritten auch das Bewußtsein zur illegalen Organisierung.

Die Bedürfnisse des Kampfes stiegen auf verschiedenen Ebenen jeden Tag weiter an.

Auch wenn wir damals die Organisatoren, Leiter und Ausführenden fast aller bewaffneten Angriffe und Massenauseinandersetzungen waren, geschah all dies unter Wahrung unserer Stellung als legitime Führer der Jugend.

Der damalige Punkt der politischen Entwicklung und der Praxis macht uns klar, daß zusätzlich zu den bestehenden demokratischen Organisationsformen weiter Schritte zu unternehmen und neue Organisationsformen zu entwickeln waren. Wir haben in dieser Überzeugung als KURTULUS GRUBU unseren Platz in der politischen Arena gefestigt. In verschiedenen Wahlen, im Kampf gegen Opportunismus und Revisionismus, in verschiedenen politischen Stellungnahmen hat die Kurtulus Gruppe ihre Legitimität und Kraft überzeugend unter Beweis gestellt. Andererseits war es die eigentliche Mission der Kurtulus Gruppe, ernste Schritte zu unternehmen, um eine marxistisch-leninistische Gruppe aufzubauen, die das Erbe der THKP-C gegen die offenen Angriffe auf deren Ideologie von rechts und links verteidigt, mit den Ansichten der THKP-C und einem Machtbewußtsein in der Führung des Kampfes ausgestattet und anspruchsvoll ist, die sich selbst vertraut und unter allen Bedingungen nicht von der Linie der Revolution abweicht.

Mit der Entwicklung dieser Gruppe wurden zum ersten Mal nach Kizildere innerhalb einer zentralen Bewegung alle Werke Mahir Cayans gesammelt und im ganzen Land verteilt, um die Ideologie der THKP-C zu verbreiten. Darüber hinaus wurden Teil I, II und III seines Werkes „Ununterbrochene Revolution“ in hoher Auflage gedruckt. So wurde dafür gesorgt, daß die Ansichten der THKP innerhalb der neuen Generation der Revolutionäre gelernt und gefestigt wurden. Auch wenn diese Aufgabe aus heutiger Sicht bedeutungslos erscheint, so spielte sie unter den damaligen Bedingungen doch eine große Rolle. Diese Schriften waren in den Händen der Jugend ein Führer im Kampf gegen den Opportunismus und die Renegaten und sie sorgten dafür, daß die Ansichten der THKP fast überall verbreitet, gefestigt und verteidigt wurden. Sie beschleunigten den Fall der Maske des Opportunismus. Auf eine Weise gaben sie die richtige Antwort auf den Versuch, eine Geschichte auszulöschen. Sie wurden immer wieder vervielfältigt und verbreiteten sich von selbst weiter.

Die Trennung zwischen Opportunismus und Marxismus-Leninismus nahm an Geschwindigkeit zu. Die sich selbst nicht vertrauenden, sich vor Theorie und Praxis fürchtenden Opportunisten und die Renegaten entfernten sich mit denjenigen, die sie noch losreißen konnten von den Massenorganisationen und gründeten ihre eigenen ‘Monopole’. Sie hatten in dem von den Massenorganisationen gemeinsam geführten Kampf gegen Imperialismus und Faschismus kein Vertrauen zu sich selbst. Deswegen zogen sie sich mit Höchstgeschwindigkeit von jedem Boden zurück, auf dem sie keine Mehrheit erzielen konnten oder Anhänger verloren.

Es war auch eine Phase, in der verschiedene Opportunisten, um ihre Monopole zu legitimieren und Kräfte zu sammeln, verschiedene Provokationen organisierten, unsere Massenorganisationen provozierten und unsere Menschen angriffen, indem sie sie mit platten Parolen wie „ Weder Amerika noch Rußland“ zu verwirren versuchten.

Gleichzeitig können wir sagen, daß es die Zeit der größten Massendemonstrationen und Massenauseinandersetzungen in der Geschichte der Revolution in der Türkei war. An der Beerdigung der von den Faschisten ermordeten Revolutionäre 1975 nahmen zehntausende Menschen teil. Diese Kraft wuchs während der Beerdigungsfeier noch an, als die Menge auf die Angriffe des Feindes in Kocamustafapasa/Istanbul ohne auseinanderzulaufen sich Straße um Straße, Haus um Haus, ohne Unterschied ob Frau oder Mann, mit Waffen, Steinen, was immer ihnen in die Hände kam zur Wehr setzten. In dieser Auseinandersetzung wurde mit goldenen Buchstaben die Geschichte der Revolution geschrieben, als es gelang, die Panzer und Waffen des Feindes wirkungslos zu machen. Es war eine große Lektion eines großen Massenprotestes. Außerdem überwanden die Massen in diesem Protest die Barrikaden des opportunistischen, revisionistischen Blockes, die diese aufgebaut hatten, um die Massen zu trennen, die Massen jedoch nahmen trotz aller Provokationen ihren Platz im Widerstand ein.

Aus diesen Entwicklungen ist zu ersehen, daß die Feindschaft des Opportunismus gegen unsere Bewegung nichts neues ist, sondern weit vor unserem Erscheinen in der politischen Arena existiert. Diese Feindschaft setzt mit dem Erbe der THKP-C ein und hat sich zusammen mit unserer Kraft ansteigend bis heute gehalten.

In dieser Periode entwickelte sich die Kurtulus Gruppe zur Führung des ökonomisch-demokratischen Kampfes der Jugend in den Ausbildungsstätten. Sie begann, den Kampf gegen den zivilfaschistischen Terror in einigen Gecekondular (Elendsviertel) auf der Basis des revolutionären Kampfes zu organisieren. Verschiedene bewaffnete und Massen Aktionen, verschiedene Aktionen der Überführung von Staats- in Volkseigentum, anti-imperialistische Aktionen und internationalistische Aktionen gegen Angriffe auf die Völker der Welt wurden durchgeführt.

Jetzt konnte jeder sehen, daß die THKP-C nicht auszulöschen war. Die Aufgabe war es, die THKP-C in Praxis und Theorie neu zu organisieren und die Mission der Führung zu übernehmen. Es war der größte Wunsch und das Ideal der jungen Generation, die THKP-C von neuem als eine organisierte Kraft in die politische Arena einzuführen und sie den Volksmassen der Weg zeigen zu lassen. Daher sucht sie nach Kräften, die die THKP-C schnell organisieren können, auch wenn sie keine große Hoffnung hat, dies schnell erreichen zu können. Jedem gegenüber außer den Opportunisten und den Renegaten ist sie aufgeschlossen.

In dieser Zeit erscheinen die Acil (Türkiye Devrimin Acil Sorunlari, Dringende Fragen der Revolution in der Türkei) und die MLSPB (Marksist Leninist Silahli Propaganda Birligi, Bewaffnete Marxistisch Leninistische Einheit), Überbleibsel einer radikalen linken Linie. Diese beschuldigen alle anderen, die THKP-C zu verleugnen und interpretieren die THKP-C aus einer radikal linken Sichtweise, einer Fokus Perspektive.

Genau betrachtet, karikieren sie die Linie der THKP-C, sie verstehen nicht, unter welchen historischen und politischen Umständen die THKP-C den Kampf geführt hat, können den Marxismus-Leninismus auf die objektive Bedingungen der Türkei nicht anwenden und haben eine grobe dogmatische Sichtweise. Das ist der Grund, warum sie leicht nach rechts abrutschen konnten. Weder in Hinsicht auf eine Massenbasis, noch in Hinsicht ihrer Aktionen waren sie eine ernstzunehmende Kraft. Eine Demoralisation innerhalb dieser Gruppen führte dazu, daß sie sich schließlich selbst auflösten.

Dies war die Periode, in der wir den Dev-Genc Kreis kennenlernten.

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