DIE NAHOST-VERBRECHENSAKTE DES IMPERIALISMUS

Der Imperialismus stehe seit Jahrhunderten im im Nahen Osten. Die heutigen Grenzen im Nahen Osten sind von den Imperialisten gezogen und die Regierungen mehrerer Länder wurden von den Imperialisten an die Macht gebracht oder von ihnen unterstützt.

Die Vorbereitungen eines Angriffs der USA gegen den Irak, die ein neues Beispiel der imperialistischen Aggressivität darstellen, brachten den Nahen Osten wiederum auf die Tagesordnung der Weltöffentlichkeit. Sie diskutiert “wer im Recht ist”. Diese Diskussion ist gewollt. Es ist klar, daß das Problem nicht “die Öffnung oder Nichtöffnung der Paläste Saddams für eine Inspektion” ist. Jeder weiß, daß dieses eine erfundene dicke Lüge ist, um die Aggressivität und Tyrannei der USA zu verdecken.
Wenn man die jahrhundertlange Geschichte der imperialistischen Existenz im Nahen Osten betrachtet, wird man sehen, daß Eingriffe des Imperialismus in den Nahen Osten nicht ein einziges Mal zugunsten der Völker vonstatten gingen. Bei jedem Eingriff, jeder Grenzüberschreitung des Imperialismus blieben die Völker des Nahen Ostens in Blut, Leid, Tränen und Armut zurück.
Der US-Angriff gegen das Volk des Irak ist zugleich gegen alle Völker des Nahen Ostens gerichtet. Hinter dem US-Imperialistischen Angriff stehen die Bedeutung des Nahen Osten und die imperialistischen Pläne der USA in Bezug auf diese Region.
Diese Aggressivität haben die Völker des Nahen Ostens in ihrer ganzen Geschichte erlebt. Die Bodenschätze des Nahen Ostens haben seit je her den Appetit des Imperialismus angeregt und ihn jahrhundertlang zum Ziel der Angriffe des Imperialismus gemacht.

Die “Teile und Herrsche” Politik im Nahen Osten

Der Nahe Osten, eines der ältesten Siedlungsgebiete der Welt, diente jahrhundertlang verschiedenen Völkern als Heimat und wurde zu einem Zentrum mit vielen Nationalitäten und Religionen.
Mit der Entstehung des Islam an diesem Ort und seiner Verbreitung wurden unter dem Schleier der Religionskriege unaufhörliche Herrschaftskriege ausgefochten.
Kriege sind ein Faktor, der die Völker, die im Nahen Osten leben, am meisten beeinflußt. Im siebten Jahrhundert eroberten die islamistischen Araber Syrien. (Im damaligen Zeit umfasste dieser Gebiet den Libanon, Palästina und das gegenwärtige Syrien.) Später wurden islamistischen Stämme in diesem Gebiet angesiedelt, um die Byzantinischen Angriffe zurückzuschlagen.
Die Christen jedoch, die früher in diesem Gegend lebten und von ihrer Heimat vertrieben wurden, siedelten sich in den Gebirgsregionen des Libanon an. Die Kreuzzüge führten zu Volkswanderungen unterschiedlicher religiöser Gruppen.
Dann erlebte der Nahe Osten die Eroberung durch die Osmanen. Der erste osmanische Sultan Selim zwang die Memluken (die Herrscher von Syrien und Ägypten) im Jahr 1516 in Syrien zur Kapitulation und verhängte auch über sie Steuern.
Die Herrschaft der Osmanen währte lange. Jedoch verfügten sie nicht über die wirtschaftliche und politische Macht, um dort ständig die Macht in der Hand zu halten. Besonders in der Periode des Untergangswird begann sie, die Kontrolle zu verlieren. An ihre Stelle trat der deutsche Imperialismus.
Von Beginn dieses Jahrhunderts an unternahm der deutsche Imperialismus Schritte, um den Nahen Osten, der ein enormes wirtschaftliches Potential und strategische Bedeutung besitzt, in die Hand zu bekommen. Mit diesem Ziel näherte er sich den Osmanen und begann, Einflußsphären im Nahen Osten zu erobern. Jedoch waren es nicht nur die Deutschen, die sich für diese Region interessierten.

Die französischen und englischen Imperialisten stellten Pläne auf, um das Osmanische Reich, das sie als “kranken Mann” bezeichneten aus der Region zu vertreiben. Die Unzufriedenheit der dortigen Völker gegen das Osmanische Reich anstachelnd, stellten sie sich als Unterstützer der “Unabhängigkeit” der Völker des Nahen Ostens dar.
Mit dem “Sykes-Picot” Abkommen teilten die französichen und englischen Imperialisten im Jahr 1916 den Nahen Osten unter sich auf und bestimmten ihre Herrschaftsbereiche.
Durch die Niederlage der deutschen Imperialisten und den Zusammenbruch der Osmanischen Reich nach dem ersten Verteilungskrieg, festigte sich die Herrschaft der Franzosen und Engländer im Nahen Osten weiter.
Während des zweiten Aufteilungskrieg richtete der deutsche Faschismus im Kampf zwischen den Imperialisten um den Markt seine Augen auf Regionen unter denen sich auch der Nahe Osten befand. Der deutsche Imperialismus, der die Gegend in die Hände bekommen nicht den Franzosen und Engländer überlassen wollte, schickte tausende seiner Panzer nach Ägypten.
Nach dem zweiten Verteilungskrieg mobilisierten die Imperialisten, um eine geologisch und politisch geteilte Karte des Nahen Ostens zu erstellen. Die durch die “Teile und Herrsche” Politik errichteten Marionetten-Staaten und die kollaborierenden Führungen, wurden zu den engsten Verbündeten der Imperialisten.
Durch diese Marionetten-Regimes haben die Imperialisten sowohl dafür gesorgt, daß sie ihre langfristigen Interessen in der Region beschützen können als auch die Bedingungen dafür entwickelt, um sich dort ständig aufzuhalten.
Mit der “Teile und Herrsche” Politik wurden sie Auslöser der Kriege, die jahrzehntelang anhaltend die Völker dazu brigen, sich gegenseitig zu massakieren. Die Grenzen wurden auf eine Weise gezogen, daß sie Probleme verursachen und Völker, die eigentlich dem Imperialismus entgegentreten werden duch künstlich geschaffene Feindlichkeiten gegeneinander aufbringen.
Die zerschlagenen, schwachen, kraftlosen und die Imperialisten benötigenden Marionetten-Regime ergaben sich ohne Widerstand dem Imperialismus.
Mehrere kleine Staaten wie Jordanien, Libanon, Katar, Kuwait und Bahreyn entstanden als Folge der Zerschlagungs- und Teilungspolitik der Imperialisten.
Die Imperialisten ließen auch Israel in dieser Zeit entstehen, um einen vertrauenswürdigen und festen Stützpunkt zu haben.
Die Unterschiede der Nationalitäten und Religionen unter den Völkern, die seit Jahrhunderten innerhalb der gleichen geographischen Grenzen lebten, das gleiche Schicksal teilten und über viele Gemeinsamkeiten verfügen ausnutzend, verhinderten sie die Entstehung einer gemeinsamen Front, die Entwicklung der Geschwisterlichkeit untereinander.
Somit wurde versucht den Kampf der Türken, Kurden, Araber, Palästinenser, Perser, Drusen, kurzum aller Völker des Nahen Ostens gegen die Imperialisten und deren einheimische Kollaborateure zu verhindern.
Trotz alldem wurden jedoch auch wichtige Entwicklungen erlebt, die die Pläne des Imperialismus durchkreuzten und ihm Schläge versetzten.
Während einerseits durch die Unterstützung der Sowjetunion ein “fortschrittlicher” Block gebildet wurde, begannen andererseits auch die USA, die sich selbst zur Weltgendarmerie bestellt, den Markt des englischen und französischen Imperialismus, die durch den zweiten Aufteilungskrieg an Kräfte verloren haben im Nahen Osten zu begehren und sich in der Region anzusiedeln. Fortan richtet sich der Prozeß in der Region schwerwiegend nach der Politik und den Angriffen der USA.

Der Nahe Osten und die imperialistische Plünderung

Der Nahe Osten ist aus der Sicht des Imperialismus kein üblicher Markt.

Der Grund weshalb man ihm derart besonderen Bedeutung beimißt, ist sein geopolitischer und strategischer Stand auf der Welt und sein Besitz an reichen Erdölquellen.

Er befindet sich geographisch gesehen in einem Zentrum, in dem drei Kontinente zusammentreffen. Die wichtigsten Verkehrswege der Welt führen durch diesen Gebiet. Wenn diese Vorteile, die seine geostrategische Bedeutung bestimmen, mit den reichen Bodenschätzen vor allem an Erdöl, seinen wirtschaftlichen Potential und verschiedenen Möglichkeiten zusammenkommen, wird es zu einem bedeutenden, für den Imperialismus unverzichtbaren Gebiet.
Deshalb wurde die Region Ost-Mittelmeer zur Wiege der wichtigsten Zivilisationen in der Geschichte und die bedeutendsten Religionen entstanden in diesem Gebiet. Die innerasiatische Seidenstrasse und die Strasse Indien-Europa wurden zum Auslöser für Kriege zwischen Kaiserreichen, die diese unter ihrer Kontrolle halten wollten.
Ein Großteil der Erdölreserven der Welt, die eine lebenswichtige Bedeutung für alle Imperialisten haben, befinden sich in dieser Region. Japan deckt 75% seines Erdölverbrauchs, Europa nahezu die Hälfte und die USA decken 20% ihres Verbrauchs aus dem Nahen Osten. Auch der strategisch bedeutsame Suezkanal, der ein wichtiger Wasserkanal ist und eine bedeutende Erleichterung im Wasserverkehr zwischen dem Fernen Osten und Europa bildet, befindet sich hier.
Zugleich ist der Nahe Osten auch ein unverzichtbares Waffenmarkt, in dem die imperialistischen Waffenmonopole einflußreich sind. Diejenigen, die die Völker gegeneinander verfeinden und aufrüsten, halten somit auch diesen Markt lebendig.
Während das Prestige des Sozialismus hoch war, wurden mehrere Befreiungsbewegungen und fortschrittliche arabische Führungen des Nahen Ostens davon beeinflußt. Sie bildeten mit der Sowjetunion freundschaftliche Beziehungen. Dies reizte die Imperialisten und sie nährten und stärkten im Namen der Politik “der Verhinderung einer Ausdehnung der Sowjetunion bis zu den warmen Meeren” die reaktionären arabischen Regime im Nahen Osten.
Kurzum ist der Nahe Osten mit all diesen Eigenschaften, mit seiner bewußt in Unterentwicklung gehaltenen Struktur und mit seinen neokolonialen Ländern ein wichtiger Markt für die imperialistischen Monopole, für den sie gegeneinander kämpfen, um einen größeren Anteil zu ergattern.

Die Existenz der USA im Nahen Osten bedeutet Plünderung, Ausbeutung und Angriffe

Während sich nach dem zweiten Verteilungskrieg neue Kräfteverhältnisse bildeten, veränderte sich aus der Hinsicht der Völker im Nahen Osten nichts. Eine Veränderung bestand allein in der Zunahme des Einflußbereiches der USA im Nahen Osten und weltweit.
Die USA gingen aus dem II. Verteiliungskrieg als Kriegsgewinnler heraus und ernannten sich zur Weltgendarmerie. Daneben errichteten und festigten sie ihre Herrschaft im Nahen Osten, wobei der zionistische Staat Israel eine wichtige Rolle spielte.
Der zionistische Staat Israel, dessen Gründung durch den englischen Imperialismus vorbereitet und im Mai 1948 druchgeführt wurde, wird später ein schlagkräftiger und wichtiger Stützpunkt der USA gegen die Völker des Nahen Ostens werden.
Israel versuchte mit allen Mitteln, Besatzungen inbegriffen, seiner Existenz, die sie durch die Unterstützung des Imperialismus gewonnen hatte, Anerkennung zu verleihen. Israel wurde zur Hauptstütze des Imperialismus für den Terror, den dieser anwandte, um den Kampf der dortigen Völker zu unterdrücken und deren Ausbeutung fortzuführen. Als Ausgleich dafür war Israel eines der Länder, die von den Imperialisten die meiste militärische und wirtschaftliche Hilfe bekamen.
In der Periode nach dem dem zweiten Verteilungskrieg bedrohte die Entwicklung des Sozialismus zu einem Machtzentrum die Interessen des Imperialismus. Etwa ein drittel der Welt stelte sich außerhalb des Führungs- und Ausbeutungsnetz des Imperialismus. Außerdem bedrohten die Entwicklung nationaler und sozialer Befreiungskriege im Zuge der dritte Krisenperiode des Imperialismus dessen Stellung.

Unter dieser Angst begannen die imperialistischen Länder vor allem die USA eine anti-kommunistische, anti-sowjetische Kampagne, die sie als “kalten Krieg” bezeichneten. Angeblich um die Völker “vor dem Kommunismus zu beschützen” führten sie unvorstellbare Angriffe und Massaker durch. Die Eisenhower Doktrin, Sonderabkommen mit verschiedenen Ländern im Nahen Osten und die Vermehrung militärischer Stütz- und Wachpunkte waren wesentliche Schritte. Der unter dem Namen CENTO bekannte Pakt von Bagdad war ebenfalls eine Folge dieser Politik.

Der Imperialismus führte all seine Angriffe, Putsche und Besatzungen im Nahen Osten im Namen der “Bekämpfung des Kommunismus” durch. Er wählte diesen Weg, um seine Plünderungen, Verwüstungen und Ausbeutung zu verdecken.
Musaddik, der anfang der 1950’er Jahre im Iran an die Macht kam, verstaatlichte als seine errste Aktion das Erdöl des Iran, das von den Imperialisten ausgebeutet wurde. Musaddik, der die nationalen Interessen des Irans in den Vordergrund stellte, wurde aus diesem Grund durch einen CIA patentierten Putsch gestürzt.
Ein anderes Beispiel wurde im Jahr 1956 in Ägypten erlebt. Auch Nasir, der eine kleinbürgerliche arabisch nationalistische Linie verfolgte und eine radikal anti-imperialistische Haltungen annahm, gefiel dem Imperialismus nicht. Die Verstaatlichung des Suezkanal, der unter die Kontrolle des englischen und französichen Imperialisten befand, durch Nasir im Jahr 1956 benutzten die Imperialisten als Vorwand um Israel benutzend anzugreifen.

Fortan verfolgte der Imperialismus im Nahen Osten eine offene Aggressionspolitik. Nach Ägypten war der Libanon die Zielscheibe. Um die kollaborierenden Falangisten gegen die Fortschrittlichen in Libanon zu unterstützen, besetzte der US-Imperialismus mit seinen Matrosen den Libanon. Bei diesem Angriff auf den Libanon wurden die USA unter anderem von der Regierung Menderes unterstützt. Zugleich setzten auch die Engländer über Zypern ihre Fallschirmspringer in Jordanien ein.
Die hauptsächlichen Gefahren aus der Sicht des Imperialismus in der Zeit von 1960 – 70 waren die radikalen, kleinbürgerlichen nationalistischen Strömungen, die sich in Ägypten unter Führung von Nasir und im Irak unter Führung der BAAS sammelten. Eine weitere Gefahr bildete die bewaffnete Befreiungsbewegung in Palästina, die im Jahr 1965 mit ihrer ersten bewaffneten organisierten Aktion auf die Tagesordnung trat.

Darüber hinaus gaben die USA in dieser Periode Israel grünes Licht für Angriffe gegen die arabischen Völker und anti-imperialistische fortschrittliche Kräfte. Im Jahr 1967 besetzte Israel mehrere Gebiete von Syrien und Ägypten.
Die “unentschlossene” Führungen von Staaten wie Jordanien und Ägypten trennte diese von der arabischen Welt. Sie bildeten Alianzen, um die arabische Welt zu schwächen, indem man sie mit Israel Abkommen schließen ließ. Auch nach 1970 setzten die USA und Israel ihre Angriffe im Nahen Osten fort.

1991 griffen die USA unter dem Vorwand der Bestzung Kuwaits den Irak an. Tausende ihrer Soldaten und ihre enorme Kriegsmaschinerie im Nahen Osten zusammenziehend ermordeten sie tausende von Irakern.
Die USA wollten mit diesem Angriff die Völker des Nahen Ostens und der Welt einschüchtern und zielte darauf sie völlig zu besiegen. Deshalb war dieser Angriff nicht nur gegen den Irak gerichtet. Er zielte auf alle Völker des Nahen Ostens, auf Araber, Perser, Kurden und Türken.

Die USA, die dem Nahen Osten im Rahmen der neuen Weltordnung erneut eine Form zu geben versuchen, drohte den fortschrittlichen Ländern und Organisationen dieser Region.
Tatsächlich hat der Imperialismus mit seinem Angriff der Welt gezeigt, wie barbarisch er sein kann, welche zerstörerischen, tödlichen Waffen er besitzt. Er verjagte Irak aus Kuwait und stellte einen wichtigen Bereich unter seiner Kontrolle. Aber dabei blieb es. Der Imperialismus konnte seine Ziele weiteren Ziele im Bezug auf den Nahen Osten nicht verwirklichen.
Er hat verschiedene nationalistische Kräfte in diesem oder jenem Maß beeinflußt, konnte jedoch weder die Führung noch das Volk des Irak oder die Völker des Nahen Ostens zur Unterwerfung bringen. Der Angriff von ’91 hat seinen Platz in der Geschichte eingenommen als eine der blutigsten Seiten, die zu der Nahost-Verbrechensakte des Imperialismus hinzugefügt wurden.

Heute fügt der Imperialismus neue Seiten zu dieser Akte von ihm.
Der Imperialismus wird wiederum seine Ziele nicht erreichen können. Aber auch diese Aggression wird zu seiner Verbrechensakte hinzugefügt. Wegen dieser Akte wird er eines Tages von den Völkern des Nahen Ostens zur Rechenschaft gezogen werden.

Die riesige militärische Macht des Imperialismus wird ihn nicht davor schützen können, auf der Anklagebank des Gerichtes der Völker zu sitzen.


Halk için Kurtuluş(Befreiung für die Völker) magazin Nr. 69, 21. Februar 1998

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