DHKC 324: Auch Günay Ögrener ist gefallen…

REVOLUTIONÄRE VOLKSBEFREIUNGSFRONT

Datum: 05. März 2004 | Erklärung: 324

Dies ist der 109. Ruf, die 109. Herausforderung Auch Günay Ögrener ist gefallen…

DIE ISOLATION MUSS AUFGEHOBEN WERDEN.

ES GIBT KEINE ANDERE WAHL!

 

Noch vor vier Tagen schrieben wir in unserer Erklärung “Ihr könnt das Recht auf Widerstand nicht unterbinden, das Volk bezwingen, denn… IN DIESEM LAND (TÜRKEI) GIBT ES MENSCHEN WIE MUHARREM!“.
Nun ist auch Günay eine von diesen.

Sie war eine Widerstandskämpferin der Gültekin Koc Todesfastengruppen, die am 20. Oktober 2003 begonnen hatte (10. Todesfastengruppe). Als sie sich das rote Stirnband anlegte (Symbol für den Widerstand) gab sie das Wort, das Vermächtnis der 107 Gefallenen aufrechtzuerhalten und zum Sieg zu führen.

Günay Ögrener brachte ihr Todesfasten, welches sie seit Monaten fortführte zum Ziel, indem sie sich anzündete.
Unsere Genossin, die sich am 133. Tag ihres Widerstandes am 1. März anzündete, starb am 4. März, am 136. Tag ihres Widerstandes. Als sie sich das rote Stirnband anlegte, sprach sie wie Gültekin, dessen Namen ihre Todesfastengruppe trägt. Sie warnte die Despoten. Sie wurde zum Ausdruck dafür, dass wir immer gegen die Tyrannen Widerstand leisten und Rechenschaft verlangen werden.
Sie tat es Muharrem gleich und zündete sich an.
Sie ging in die Geschichte mit der Botschaft „WIR SIND UNBESIEGBAR“ ein.

Alle despotischen Mittel, von der sich die Regierung viel versprochen hat, brachten Menschen wie Muharrem und Günay zum Versagen.

Die despotische Ecevit Regierung hat, um unseren Widerstand zu brechen, Hunderte Todesfasten Widerstandskämpfer/innen mit Zwangsernährung zu Invaliden gemacht. Durch die Freilassung der zu Invaliden gemachten Widerstandskämpfer/innen, wurde die Öffentlichkeit Zeuge dieses Verbrechens. Es war als hätte man diese Menschen lebendig begraben. Es wäre ein Irrtum zu glauben, dass die „Verkrüppelungspolitik“ beendet wurde. Auch die despotische AKP- Regierung macht die Menschen mit denselben Methoden zu Invaliden. Es wurden Dutzende Menschen aus der 7., 8. und 9. Todesfastengruppe mit dieser Methode zu Behinderten gemacht.

Es war eigentlich eine einfache und widerliche Berechnung: Die Regierung, welche den revolutionären Willen von den Gefangenen der DHKC nicht brechen konnte, machte sie mit Hilfe von Ärzten, die vom Schlage Mengele´s waren, zu Invaliden. Der Widerstand sollte mit der Verhinderung des Todes, totgeschwiegen werden.

Mit Zwangsernährung und Zensur sollten die Gefangenen ihres Rechtes auf Widerstand beraubt werden. Diese Berechnung ist billig, widerwärtig und vor allem stupide. Denn sie kannten nicht die Willenskraft und Entschlossenheit der Völker dieser Erde und der Revolutionäre aus der Türkei.

Von Kizildere (dort wurden 1972 zwölf Revolutionäre massakriert) bis heute wurde unsere Entschlossenheit Tausende Mal auf die Probe gestellt. Wir würden es denen, die es besser wussten, noch ein weiteres Mal zeigen.
Unsere Genoss/innen Muharrem Karademir und kurz darauf Günay Ögrener haben der Regierung, den Unterstützern dieser Regierung und allen IdiotInnen, die dachten, dass man den Widerstand brechen und die revolutionäre Bewegung vernichten kann gezeigt, dass der revolutionäre Wille, unsere Entschlossenheit und Kreativität keine Grenzen kennt.

Über Muharrem und Günay wollen wir eins noch mal verkünden: DIE DESPOTEN HABEN KEINE WAFFE MIT DER SIE UNSEREN WIDERSTAND BRECHEN KÖNNTEN.

Es wurden alle Register gezogen. Vom Massaker bis zu den folterhaften Todes(einzel)zellen, von Bestechung bis zum Reuegesetz (Aussteigergesetz), von der Zwangsernährung bis zur Zensur. Aber jedes Mittel versagte gegenüber unserem revolutionären Willen.

Es gibt nur eins was die AKP Regierung tun kann: Die Schließung der Isolationszellen. Vor der Willenskraft des Widerstandes kapitulieren.

Die AKP Regierung, die mit dem Wahlspruch „die Regierungen sind dafür da, Probleme zu lösen“ an die Macht kam, wird nichts weiter erreichen, als ihre widerwärtigen Morde fortzusetzen.
Für Tayyip Erdogan, der zwar auf Wahlveranstaltungen über Preissteigerung und Arbeitslosigkeit redet, aber auf der anderen Seite Arbeiter/innen und die Bevölkerung in den Armenvierteln mit den Worten: “Soll ich ihnen auch noch das Essen ins Maul stopfen” erniedrigt, misst dem menschlichen Leben keinen Wert bei.
Die Werte des Volkes sind ihnen fremd und ihnen ist die Mühe, die man für etwas aufbringt, nichts wert. Aber sie werden es noch lernen. Sie werden sehen, dass sie mit Ignoranz das Volk, das Recht und das Recht auf Widerstand nicht übergehen und so regieren können. Selbst die feinen Taktiken der EU die F Typ Zellen anzuerkennen, welche die größte Unterstützung der AKP darstellt, haben versagt.

Während aus den Gefängnissen Särge herausgetragen werden, reden sie über die positiven Entwicklungen der Menschenrechtsfrage in der Türkei und das keine weiteren Überprüfungen mehr notwendig sind. Damit haben sie einmal mehr gezeigt, dass sie Mittäter der Massaker sind.

Das ist für alle, die dachten die EU würde ihnen die Demokratie schenken, eine Ohrfeige mitten ins Gesicht. Es gibt nur einen einzigen Weg, sein Recht, sei es von der Oligarchie der Türkei oder der EU zu bekommen: Kompromisslos Widerstand leisten. Diesen Weg haben wir eingeschlagen. Genoss/innen wie Muharrem und Günay sind die Fahnen, die auf diesem Weg wehen. Und wir werden auf diesem Weg fortschreitend unseren Sieg erlangen.

„Wenn ich leben soll, dann ist es auf diese Weise schön. Genau wie das Sterben“.

Unsere Genossin Günay Ögrener wurde am 18. November 1973 in Mersin geboren. Sie stammt ursprünglich aus Burdur.
Zwei Werte haben sie ihr Leben lang geleitet: Tugend und Gerechtigkeit.

Ihr Vater war Polizist. Er sprach sehr oft über Gerechtigkeit, meinte jedoch die Gerechtigkeit des Staates, des Faschismus.
Ihr Vater war ein Teil dieses Mechanismus. Aufgrund seines Berufes wurde er 1980 in Mersin mit dem Tod bestraft.
Dieser Vorfall hat die Familie zutiefst erschüttert. Aber laut den Worten unserer Genossin Günay Ögrener hat es ihr gezeigt, dass die Gerechtigkeit und Ehrlichkeit nicht bei den Polizisten, sondern Revolutionären zu finden ist. Ihre Ansicht über den Staat wurde von grundauf verändert.

Anstelle der Werte und Normen des Staates, traten die der Revolutionäre ein.
Von dem Tag an hat Günay für die Gerechtigkeit gekämpft. Sie übernahm verschiedene Aufgaben im Untergrund auf ägäischem Gebiet.

Sie wurde oft verhaftet und machte über die Folter Bekanntschaft mit der Realität der Polizei und des Staates.
1995 wurde sie festgenommen und verhaftet. Unsere 31-jährige Genossin war seit 9 Jahren gefangen.
Bis 1999 hielt sie sich im Burdur Gefängnis auf. Sie war Zeugin des Massakers in Buca, wo 3 Genossen ermordet wurden. Am 19. Dezember 2000 war sie während des Massakers im Usak Gefängnis. Ihre Genossinnen, mit denen sie den 19. Dezember 2000 gemeinsam erlebte, Yasemin Canci, Berrin Biçkilar und Sevgi Erdogan sind gefallen.
Und im selben Gefängnis hat sie sich das rote Band an die Stirn gelegt. Dort hat sie sich angezündet und ist unsterblich geworden.

In ihrem Widerstand sieht man die Tugend und Gerechtigkeit. In 6 Monaten wäre sie entlassen worden.
Für sie war es nicht ausschlaggebend drinnen oder draußen zu sein. Sondern am Widerstand gegen die Unterdrückung an der rechten Stelle zu stehen.

In einem ihrer letzten Briefe schrieb sie: Ich vertraue der Partei (DHKP-C). Ich glaube an die Revolution und den Sieg. Es gibt heute viele Gründe zum Leben.

„Aber wenn ich leben soll, dann ist es auf diese Weise schön. Genau wie das Sterben“.

Ich war schon immer stolz darauf, ein Teil dieser Familie zu sein. Jetzt werde ich mit allem was ich habe, den Widerstand ausweiten. Sie hat den Widerstand mit allem ausgeweitet. Ihre Hungerstrecke, die 134 Tage anhielt, beendete sie mit ihrer Willenskraft und ihren Gedanken, indem sie sich anzündete.

Unsere Widerstandskämpfer/innen, die sich dessen bewusst waren, dass der Sieg nur mit den Gefallenen errungen werden kann, haben sich auf den Tod konzentriert um die Wirkung aller Methoden zu unterbinden.
Wir kämpfen für die Gerechtigkeit, wie es unsere Genossin Günay uns lehrte.
Wer denkt, dass für die 109 Todesopfer keine Rechenschaft verlangt wird, täuscht sich.
Die Verantwortlichen, für das größte Massaker, was je durchgeführt wurde in den türkischen Gefängnissen, werden früher oder später zur Rechenschaft gezogen.

Auch jene, die schweigen und diesem Massaker zustimmen, werden früher oder später Rechenschaft ablegen.
Zu denjenigen, die Rechenschaft ablegen müssen, sollte lediglich die Oligarchie gehören.
Unterschiedliche Schichten des Volkes, deren wirtschaftlichen und demokratischen Organisationen sollten ihr Schweigen brechen und in die Geschichte nicht als die Mittäter der Oligarchie eingehen.

Das bedeutet heutzutage Patriotismus, Revolutionärtum und Demokratentum. Wer auf der Seite des Volkes ist, kämpft mit dem Einsatz seines Lebens im Widerstand und für das Recht auf Widerstand.

Wer das nicht tut, kann weder aus politischer noch menschlicher Sicht einen Anspruch auf irgendeine Forderung oder Glaubensrichtung erheben.

MENSCHEN WIE MUHARREM UND GÜNAY WIRD ES IMMER GEBEN!

WIR WERDEN UNSER RECHT AUF WIDERSTAND UNTER ALLEN UMSTÄNDEN UND AUF JEDE WEISE GEBRAUCHEN!

DIE ISOLATION WIRD ABGESCHAFFEN DER SIEG JENER DER WIDERSTAND LEISTENDEN SEIN!

 

DEVRIMCI HALK KURTULUS CEPHESI

2004.03.05

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