Revolutionäre Volksbefreiungsfront
Datum: 22. August 2002 Erklärung 268
672. Tag im Widerstandskampf… Wir haben die 94. Gefallene
Birsen Hosver, hat den Aufruf zum Widerstand in einem Satz zusammengefasst: In diesen Zeiten gibt keine andere Wahl, als Widerstand zu leisten
Wir leben in einer Zeit, wo Hunger und Tyrannei herrscht. In einer Zeit wo unser Land ausgebeutet und geplündert wird.
In einer Zeit wo man den Menschen weissmachen möchte, dass es links ist, auf der Seite des IWF, der EU, USA und des Staatssicherheitsrates zu sein. In einer Zeit, wo man die Hoffnung auf Unabhängigkeit vernichten möchte. In einer Zeit, wo die geringste Form zur Organisierung des Volkes verhindert, Widerstand mit Massakern, Verboten, F Typen Gefängnissen, Razzien und Folter beantwortet wird. In einer Zeit, wo man einen hohen Preis zahlen muss, um Revolutionäre, Parioten, Demokraten sein, die Interessen des Volkes verteidigen, einen Kampf für die Unabhängigkeit und Demokratie gegen den Imperialismus, Faschismus auszutragen zu können.
GenossInnen wie Semra, Fatma und Birsen leisten zu so einer Zeit Widerstand.
In so einer Zeit tragen die Widerstandskämpfer einen Kampf für Unabhängigkeit, Demokratie und Sozialsimus aus, selbst wenn es sie das Leben kostet.
GenossInnen wie Birsen sind Revolutionäre. Zellen wurden errichtet, um ihr Revolutionärtum zu vernichten. Wir verteidigen weiterhin die Revolution!
Niemand kann sich den Realitäten unseres Landes entziehen. Sich vor den Realitäten der Türkei zu drücken, bedeutet Hunger, Arbeitslosigkeit, Preiserhöhung, Unterdrückung. In einem Land wo 18 Prozent der Bevölkerung verdammt wird unter der Armutsgrenze zu leben, wo aus den Gefängnissen reihenweise Särge herausgetrgen werden, als Naturkatastrophen bezeichnete Massaker zu einem Schicksalsschlag werden, führt der Weg zur Änderung dieser Abbildung nicht über die Wahlurne, sondern den revolutionären Kampf. Das kann man nur ändern, in dem man Widerstand leistet und sich organisiert.
Birsen war in einer Organisation, war eine Revolutionärin. Sie hat die Unabhängigkeit gegen den Imperialismus, Demokratie gegen den Faschismus und Sozialismus gegen den Kapitalismus verteidigt und hat gekämpft um das Schicksal des Landes und der Bevölkerung zu ändern. Darum sind sie Birsen feindlich gesinnt.
PatriotInnen wie Birsen stellen sich gegen die Handlanger des Imperialismus wie Dervis, Baykal, Ecevit und Cem.
Während die Politiker dieses Systems alle miteinander versuchen unser Land dem Imperialismus zu verkaufen, und diesen Verrat als links verkaufen möchten, leisten die Birsens in den Zellen Widerstand gegen den Imperialismus.
Während die Politiker des System sich gegenseitig, die Heimat und die Menschen dieses Landes tag täglich verkaufen, leisten die Birsens Widerstand. Wie werden das Feld nicht den Verrätern und Volksfeinden überlassen.
Die einzige Kraft, die das Hunger- und Plünderungsprogramm des IWF aufhalten können ist die Kraft des organisierten Volkes unter der Führung der RevolutionärInnen. Solange man revolutionäres Gedankengut und die revolutionäre Bewegung nicht vernichten kann, gibt es immer noch die Hoffnung. Menschen wie Birsen setzen sich mit ihrem Leben ein für diese Hoffnung. Alle Patrioten, Demokraten, Kräfte, die auf der Seite des Volkes stehen seid auf der Seite des Widerstandskampfes, um die Hoffnung aufrechtzuerhalten und seid auf der Seite des Widerstandskampfes um für das Leben einzustehen.
Jeder Aufruf von uns, ist eine Notiz in die Geschichte
Es besteht kein Zweifel, dass wir diesen Aufruf hunderte mal durchgeführt haben. Und wir werden es auch weiterhin tun, selbst wenn es tausende werden. Denn diese Aufrufe sind sowohl ein Aufruf für eine klare Aktion, klare Stellungnahme, alsauch eine Notiz in die Geschichte. Die Geschichte ist unvorsehbare keine Zukunft. Später wird auch dieser Widerstand Geschichte werden. Sowohl die, an deren Händen das Blut unserer GenossInnen klebt, als auch diejenigen die ihre Schulter nicht unter den Särgen unserer Märtyrer gestellt haben, alsauch jene, die rein gar nichts unternommen haben, um das Recht auf Leben und Gedankenfreiheit zu verteidigen, werden vor der Geschichte Rechenschaft abgeben.
Unser Aufruf an die neue Justizministerin:
Bevor die neue Justizministerin Aysel Celikel diese Aufgabe zugewiesen bekam, war sie im Lehramt. Eine Intellektuelle, die über Menschenrechte und Demokratie Schriften verfasst hat. Das ist nun eine Prüfung, der sich die türkischen Intellektuellen unterziehen. Sie haben Verantwortung gegenüber der Bevolkerung in der Türkei. Wenn sie wirklich wie es in ihren Schriften steht dagegen ist, dass der Staat seine Bürger schlecht behandelt, dann sollte sie die Isolation beenden, welches den Gipfel der Tyrannei darstellt. Wenn sie das nicht tut, wird die Geschichte sie nicht mit ihren intellektuellem Einsatz, sondern als eine Marionette der Unterdrückung des faschistischen Staates erwähnen. Wir kennen diesen Staat. Wir wissen nur zu gut, dass die Massenmörder ihr sagen werden, dass die Fortsetzung im Staatswesen die Hauptsache ist. Das stimmt nicht! Der faschistische Staat kann seine Unterdrückung nur fortsetzen, wenn er die Macht dazu hat. Die Geschichte der Türkei wird es bezeugen, dass dieses Volk in jedem Bereich des Lebens ihre Rechte hart umkämpft und erlangt haben. Mit ihrem Widerstand haben sie die Tyrannei des Faschismus gezwungen nachzugeben. Es ist schon lange erwiesen, dass der Staat diesen Widerstand nicht brechen kann. Und WiderstandskämpferInnen werden ihre gerechten und legitimen Rechte früher oder später durchsetzen. Nach wievielen Morden des Staates das letztlich erreicht wird, hängt auch von Aysel Celikel ab. Unsere Genossinen Fatma Bilgin und Birsen Hosver sind gefallen, als sie das Amt des Justizministers inne hatte. Die Tatsache, dass sie vorübergehende Justizministerin ist oder sonst ein Argument können sie nicht aus dieser Verantwortung entbinden
Sie kann sich aus Verantwortung für die Todesfälle auf zwei Arten zu lösen; entweder sie beendet die Isolation und wenn sie das nicht kann wird sie zurücktreten müssen.
Ihr könnt Menschen vom Schlage Birsens nicht vernichten, nicht besiegen!
Birsen stand für eine Sache; sie war ein neuer Mensch, der mit allem dem Volk gehörte!
Unsere Genossin Birsen Hosver ist 1970 in Istanbul auf die Welt gekommen. Sie stammt urspünglich aus Rize Pazar. Sie war eine Lazin und ihre Muttersprache war lazisch. Die Grundschule und das Gymnasium besuchte sie in Kartal, anschliessend nahm sie ein Studium in der Fakultät für Sprachen, Geschichte und Geografie auf in der Universität Ankara auf. Zu diesem Zeitpunkt hat sie sich an den Kämpfen und Organisationen für die Jugend beteiligt. Während dieses Kampfes wurde sie festgenommen und war monatelang im Gefängnis. Nachdem sie entlassen wurde, hat sie mit vollem Einsatz in den Kampf begeben.
1995 verliess sie die Schule. In der Jugendorganisation hat sie in Kämpfen der unterschiedlichen Volksschichten teilgenommen. Überall widerfuhren ihr Folter und Verhaftungen. Nachdem sie sich beschlossen hat ein Volksbefreiungskämpfer zu werden, wurde sie 1997 eine Guerilla-Kämpferin. Sie hat an der bewaffneten Propagandaeinheit der Landguerilla in Dersim teilgenommen. 18 Monate, nach dem sie sich der Guerilla anschloss, wurde sie am 5. Februar 1999 verhaftet.
Ihre Gefangenschaft gegen die Folterknechte und Massenmörder war eine neue Kampfphase. Alles weitere soll ihr Brief erklären, den sie als Freiwillige für das Todesfasten verfasste.
“Am 19. Dezember vergingen die Tage für mich auf eine andere Weise. Ich habe mich und die Situation deutlicher erkannt. Wir befinden uns in einem riesigen und glorreichen Widerstand. Das hätte sich wohl niemand getraut. Aber wir schaffen es. All das gibt mir eine sehr grosse Kraft. Vor allem unsere Gefallenen ausserhalb des Gefängnisses sind unbeschreiblich…
Zu dieser Zeit gibt es keine andere Wahl, ausser Widerstand zu leisten. Wir sterben nacheinander. Ich bin sehr traurig für sie. Sie opfern sich und es sind noch sehr viele an der Reihe. Wenn blutjunge wowie alte Männer und Frauen zu so einer Zeit selbstlos sein und sterben können, gibt es nicht mehr viel zu besprechen. Ich sollte an diesem Widerstand teilnehmen. Viele von ihnen sind so jung, sie sind noch in der Blüte ihres Lebens. In anderen Ländern würde man sie wohl noch als Kinder bezeichnen, aber sie sind so reif, dass sie diese Verantwortung übernehmen können. Ich stelle mir vor, welch bezaubernde Menschen das sind und das macht mich sehr unglücklich…
Der Widerstand ist in einen ganz anderen Grad getreten, es herrscht eine grosse Entschlossenheit. Bis zum letzten Mann. Das drückt eine sehr grosse Kraft aus. Ich habe ein unerschütterlichen Glauben daran, dass wir siegen werden. Sowohl an den Sieg, als auch an die Revolution. Kurzum: Der Mensch sollte seine Ehre und Anstand verteidigen. Ich bin bereit, ich sollte es auch tun.”
Auch sie hat sich wie hunderte GenossInnen, als sie an die Reihe kam, am 26. September 2001 in der 7. Todesfasten gruppe als Widerstandskämpferin im Todesfasten sterben gelegt. Im Malatya Gefängnis wurde sie entführt, um den Widerstand zu brechen, wurde zu den sozialen Gefangenen verlegt und kam schliesslich in die Isolation wo sie ganz alleine war. Aber sie konnten sie nicht brechen.
Als eine der HeldInnen im grossen Kampf ist sie am 22. August im Ankara Numune Krankenhaus unsterblich geworden.