Birsen HOŞVER

Ihr könnt Menschen vom Schlage Birsens nicht vernichten, nicht besiegen!

Birsen stand für eine Sache; sie war ein neuer Mensch, der mit allem dem Volk gehörte!

Unsere Genossin Birsen Hosver ist 1970 in Istanbul auf die Welt gekommen. Sie stammt urspünglich aus Rize Pazar. Sie war eine Lazin und ihre Muttersprache war lazisch. Die Grundschule und das Gymnasium besuchte sie in Kartal, anschliessend nahm sie ein Studium in der Fakultät für Sprachen, Geschichte und Geografie auf in der Universität Ankara auf. Zu diesem Zeitpunkt hat sie sich an den Kämpfen und Organisationen für die Jugend beteiligt. Während dieses Kampfes wurde sie festgenommen und war monatelang im Gefängnis. Nachdem sie entlassen wurde, hat sie mit vollem Einsatz in den Kampf begeben.

1995 verliess sie die Schule. In der Jugendorganisation hat sie in Kämpfen der unterschiedlichen Volksschichten teilgenommen. Überall widerfuhren ihr Folter und Verhaftungen. Nachdem sie sich beschlossen hat ein Volksbefreiungskämpfer zu werden, wurde sie 1997 eine Guerilla-Kämpferin. Sie hat an der bewaffneten Propagandaeinheit der Landguerilla in Dersim teilgenommen. 18 Monate, nach dem sie sich der Guerilla anschloss, wurde sie am 5. Februar 1999 verhaftet.

Ihre Gefangenschaft gegen die Folterknechte und Massenmörder war eine neue Kampfphase. Alles weitere soll ihr Brief erklären, den sie als Freiwillige für das Todesfasten verfasste.

“Am 19. Dezember vergingen die Tage für mich auf eine andere Weise. Ich habe mich und die Situation deutlicher erkannt. Wir befinden uns in einem riesigen und glorreichen Widerstand. Das hätte sich wohl niemand getraut. Aber wir schaffen es. All das gibt mir eine sehr grosse Kraft. Vor allem unsere Gefallenen ausserhalb des Gefängnisses sind unbeschreiblich…

Zu dieser Zeit gibt es keine andere Wahl, ausser Widerstand zu leisten. Wir sterben nacheinander. Ich bin sehr traurig für sie. Sie opfern sich und es sind noch sehr viele an der Reihe. Wenn blutjunge wowie alte Männer und Frauen zu so einer Zeit selbstlos sein und sterben können, gibt es nicht mehr viel zu besprechen. Ich sollte an diesem Widerstand teilnehmen. Viele von ihnen sind so jung, sie sind noch in der Blüte ihres Lebens. In anderen Ländern würde man sie wohl noch als Kinder bezeichnen, aber sie sind so reif, dass sie diese Verantwortung übernehmen können. Ich stelle mir vor, welch bezaubernde Menschen das sind und das macht mich sehr unglücklich…

Der Widerstand ist in einen ganz anderen Grad getreten, es herrscht eine grosse Entschlossenheit. Bis zum letzten Mann. Das drückt eine sehr grosse Kraft aus. Ich habe ein unerschütterlichen Glauben daran, dass wir siegen werden. Sowohl an den Sieg, als auch an die Revolution. Kurzum: Der Mensch sollte seine Ehre und Anstand verteidigen. Ich bin bereit, ich sollte es auch tun.”

Auch sie hat sich wie hunderte GenossInnen, als sie an die Reihe kam, am 26. September 2001 in der 7. Todesfasten gruppe als Widerstandskämpferin im Todesfasten sterben gelegt. Im Malatya Gefängnis wurde sie entführt, um den Widerstand zu brechen, wurde zu den sozialen Gefangenen verlegt und kam schliesslich in die Isolation wo sie ganz alleine war. Aber sie konnten sie nicht brechen.

Als eine der HeldInnen im grossen Kampf ist sie am 22. August im Ankara Numune Krankenhaus unsterblich geworden.