Die Prozesse, die Praktiken und die revolutionäre Linie
Wir leben in einem Land, in dem im Hinblick auf die Taktiken der Oligarchie, im Hinblick auf den Zustand der Volksmassen, im Hinblick auf die internationalen Bedingungen und im Hinblick auf unseren Kampf, die Entwicklungen in jedem Moment eine große Beschleunigung und Veränderung nehmen kann. In solch einem Land treiben wir die Revolution voran und führen die Stragtegie der Revolution weiter. Weder für die Konterrevolution noch für die Revolution ist ein neuer Tag wie der vorherige, es gibt keine Wiederholungen.
Deswegen muß unsere Arbeit, unsere Energie und unsere Aufmerksamkeit jeden Tag darauf gerichtet sein, sich an der Sicht der Partei und Front zu ortientieren und neue Fortschritte zu erzielen. Es ist klar, daß dies nicht geschafft werden kann, wenn wir Vergangenens wiederholen, wenn wir uns unter sich ändernden Bedingungen allein an den Kampfformen, Taktiken und Organisationsformen der Vergangenheit orientieren.
Die Geschichte der revoluitonären Bewegung beginnt am Ende der 60er. In diesen Jahren begann die THKP-C Formen anzunehmen. Diese Geschichte als Anpassung marxistisch- leninistischer Theorie an die konkreten Bedingungen unseres Landes eine reiche Geschichte.Bis heute wird daran aus unterschiedlichen Richtungen gearbeitet. Und natürlich waren die verschiedenen Formen der Organisierung und der Kämpfe keine sich wiederholenden. Ohne diese Prozesse, die von uns vorgeschlagenen und angewandten Taktiken, die Organisationeformen, die wir angewendet haben zu begreifen, ist es nicht möglich, unsere Geschichte und die Eigenart unserer revolutionären Bewegung zu erfassen. Es ist wichtig, sie zu kennen. Aber nicht, um sie in einer groben Art, die sich den wandelnden Bedingungen nicht anpasst zu wiederholen. Es ist nicht möglich, innerhalb einer revolutionären Strategie selbst in den allgemeinsten Angelegenheiten Schablonen zu verwenden. Dies gilt sowohl für die regionale Arbeit, die Arbeit in den Stadtteilen als auch für die aktuellen Taktiken. Ein Verantwortlicher, der versucht bei seiner Einheit Taktiken und Politiken wie nach Rezept anzuwenden, ist zur Erfolglosigkeit verurteilt. Aus dieser Sichtweise ist das Lernen aus unserer Geschichte, die Erfassung des Reichtums und die Beurteilung der Unterschiede zwischen der Vergangenheit und heute eine wichtige Aufgabe geblieben.
Daraüber hinaus müssen wir unsere Aufmerksamkeit auf konkrete Dinge lenken. Wir sollten uns immer fragen, was zur Zeit nötig ist und neue Formen, Wege und Methoden entwickeln, die Bedürfnisse der aktuellen Situation zu erfüllen. Der Prozeß, der von THKP-C zu Devrimci Sol und von dort zur DHKP-C führt, ist für diese Strategie die ideale Grundlage und ein reicher Erfahrungsschatz.
Das Gründungsdatum unserer Partei ist der 30. März 1994. Aber unsere Partei ist in der politischen Arena nicht ‘neu’. Sie ist die Fortsetzung der Kampfes und die Anknüpfung an die Tradition der 16 jährigen Devrimci Sol. In ihr werden die Traditionen und die Erfahrungen der Devrimci Sol auf eine neue Stufe gehoben. Die Geschichte der 1978 gegründeten Devrimci Sol selbst ist das Erbe der Partei-Front und des Kampfes der Neuschaffung der Partei ab 1973.
Natürlich ist der Anfang dieses Prozesses die THKP-C. Trotz organisatorischer Unterbrechungen erstreckt sie sich von Mahir, von der THKP-C bis heute in politscher Kontinuität. In dieser Geschichte gibt es Kontinuität aber kein Wiederholung.
Unsere Geschicht wurde nicht abstrakt, nicht vom Leben getrennt geschrieben, sondern sie ist das Produkt einer in der Praxis diskutierten und an der Praxis gemessenen Theorie. Deshalb machte jeder ideologisch, organisatorisch und militärisch unternommene Schritt unserem Land den Weg zur Revolution klarer und trieb die Revolution voran. Eine der wichtigsten Feststellungen Mahir Cayans bei der Beschreibung unseres Weges zur Revolution ist die Klarstellung, daß Marxismus-Leninismus kein Dogma, sondern eine Strategie ist. Dies ist einer unserer wichtigsten Punkte zur Unterscheidung unseres Weges von revisionistischen Traditionen. 1973 folgten auch die Anhänger von Mahir, die Anhänger der THKP-C dieser Linie. Sie haben versucht, den Marxismus-Leninismus und die Ideologie und Strategie der THKP-C für die Revolution und in der Revolution lernend anzuwenden. Unsere Linei hat sich seit 1973 immer an der Praxis orientiert, daran gemessen und in ihr voraus geplant. Dies ist unser Unterschied zu anderen Linken.
Was die THKP-C ist, was sie nicht ist, wie sie verteidigt werden und wie sie interpretiert werden soll, ist eine der grundlegenden Punkte der ideologischen Auseinandersetzung in dem Prozeß, der sich von 1974 bis 1980 erstreckt. Aus den unterschiedlichen Ansichten in dieser Auseinanderstzung resultierte die große Anzahl von Gruppen, die für sich in Anspruch nahmen, die THKP-C zu vertreten. Heute gibt es diese große Anzahl nicht mehr. Außerhalb der Revolutionären Bewegung gibt es fast keine Gruppe mahr, die für sich in Anspruch nehmen, die THKP-C zu vertreten und die , die es noch gibt haben keinen Praxisbezug. Manche haben sich den herrschenden Verhältnissen soweit unterworfen, daß sie den Namen THKP-C aus ihrer Geschichte getilgt haben und manche sind im Laufe der Jahre eingegangen. Bei ihrem jeweiligen Scheitern spielt die Art, in der sie die Geschichte der THKP-C interpretiert haben, eine wichtige Rolle. Die als rechts einzuschätzenden Interpreten der THKP-C versuchten eher, die Ideologie der THKP-C im Nachhinein ihrer Ideologie anzupassen und sich die Strategie der THKP-C schematisch anzueignen. Die als links einzuschätzenenden Interpreten reduzierten die THKP-C auf eine abstrakte Kampfideologie auf der Ebene des Wortes und karrikierten so deren eigentliche Strategien. Diese Interpretationen sind nicht nur aus der Perspektive der Ideologie und Strategie der THKP-C, sondern auch aus der Perspektive des Marxismus-Leninismus keine revolutionären Praktiken. Sie sind faktisch vielmehr die Zerstörung der Theorie. Im Ergebnis haben sich diese Gruppen bei der Zerstörung der Theorie der THKP-C mehr und mehr selbst zerstört, bis sei aufhörten zu existieren.
Die Erfassung der THKP-C ist nicht auf dem Weg subjektiver Berechnungen möglich und sie ist auch nicht möglich durch wörtliche Übernahme. Der einzige Weg, das Erbe der THKP-C anzutreten liegt in der Entwicklung der Revolution. Deshalb hatten die jungen Kader der späteren Devrimci Sol auch keine Schwierigkeitn den Kern der Ideologie der THKP-C zu entdecken. Dieser Kern ist aus der Perspektive der Devrimci Sol immer der existierende Kampf und seine Fortführung und Weiterentwicklung gewesen. Dies ist der fundamentale Unterschied zu den davon rechts oder links stehenden Interpreten der THKP-C. Die Verbindung zwischen der THKP-C und der Devrimci Sol ist nicht als einfache Tatsache der Ähnlichkeiten der Ideologien und der Theorie erklärbar. Die Einheit von Devrimci Sol und THKP-C kommt in ihrer Ideologie, ihrer Praxis, ihrer Politik zum Ausdruck. Und besonders sichtbar ist sie in der Wahrnehmung der Verantwortung gegenüber unserem Volk, gegenüber der Völkern der Welt, in ihrer Opferbereitschaft, Entschlossenheit, dem Bewußtsein der eigenen Stärke und dem Willen, wenn es nötig ist, sein eigenes Leben zu opfern. (Dursun Karatas, Kongresbericht der DHKP-C, S.3)
WAS IST DIE THKP-C? UNSERE ANTWORT DARAUF IST, SIE IST DIE LINIE, DIE UNS VON DEN ANDEREN UNTERSCHEIDET
Diese Antwort auf die Frage, was ist die THKP-C ist unser erstes Merkmal. Unsere Teilnahme in der politischen Arena in 73/74 die Gründung und Führung der Devrimci Sol zu dieser Zeit basieren auf der Verteidigung und Verbindung zur THKP-C. Unsere Kader waren unerfahren und unzureichend aber sie waren aus ihrem Inneren her verbunden mit der Tradition der THKP-C.
Eigentlich beherrschte nach der Niederlage von 1972 im ersten Moment ein allgemeines Leugnen die politische Arena. An der Spitze standen die, die am stärksten die Ideologie und die Praxis der THKP-C angegriffen hatten, die Hinterbliebenen der Organisierung in der THKP-C. Dieses Leugnen war das Pendant zu ihrer Angst und Entmutigung. Dabei war die Situation im Volk und hier vor allem in der Jugend nicht so, wie sie dachten. Während in den Augen der alten Kader die THKP-C bei dem Masaker in Kizildere begraben wurde, lebte sie im Inneren des Volkes weiter. Als dies sichtbar wurde, veränderten sich die Erklärungen der alten. Je offener das Potential zutage trat, desto mehr wurden die Erben und Verteter der THKP-C.
Es gab zwei Sorten von Vertetern der THKP-C. Der eine Teil vertrat die Partei-Front quasi gezwungenermaßen, um das vorhandene Potential an sich zu binden. Sie erklärten ihre Ansichten indirekt und warteten auf einen günstigen Zeitpunkt. Der andere Teil waren die jungen militanten neuen Kader, die die THKP-C auf der Basis des Kampfes vertraten. Dazwischen gab es sehr viele ‘alte’, sehr viele ‘Autoritäten’. Aber das Maß der Jugend war einfach. Einerseits schauten sie auf den Kampf Mahirs und andererseits auf die Ausagen und und die Praxis der ‘alten Berühmtheiten’ und ihrer neuen Taten. Die jungen Menschen lernten aus dem Verhalten der Leugner, was die Beziehung zwischen Theorie und Praxis sein sollte. Von diesem Moment an würden sie die Beziehung zwischen Theorie und Leben in ihrer eignen Praxis entwirren. Unter dieser Perspektive war die Frage zunächst nicht die nach Verteidigung oder nicht Verteidigung der Partei-Front. Die Frage war, wie die Ideologie der Partei-Front in der Türkei des Jahres 1974 in der Praxis verwirklicht werden sollte.
Die erste Trennung nach 74 geschah an der Frage der Vertretung oder nicht Vertretung der THKP-C. Die zweite eignetliche Trennung jedoch geschah an der Frage, wie der Kampf mit der Perspektive der THKP-C weitergeführt werden sollte. Dies war die Frage für die eigentlichen Vertreter der THKP-C . Seit 74 hat die Revolutionäre Bewegung ihren Anker in dieser Frage. Aus dieser Frage heraus hat sie sich entwickelt. Ihre Arbeit war in der Praxis, an allen Entwicklungen wurde gearbeitet und die Bedürfnisse der Situation wurden erkannt und bearbeitet. Dies war die Verteidigung der Partei-Front innerhalb des Kampfes.
An dieser Stelle waren dei Wege zwischen ihnen und denjenigen, die die Tradition der THKP-C für sich ableugneten schon getrennte. Aber auch unter denen, die sich auf der Seite der Front sahen gab es Unterschiede in der Bewertung der Vergangenheit, der Niederlage der THKP-C und in der Einschätzung der aktuellen Situation. In dieser Situation bedeutete jeder unternommene kleine oder große Schritt im Rahmen der Partei-Front eine neue Diskussion und eine neue Spaltung.
Das eigentliche Potential der THKP-C lag in der Jugend und diese Jugend war unorganisiert. Diese Unorganisiertheit war angesichts der ansteigenden organisierten faschistischen Angriffe ein Problem. Die Organisierung der Jugend, deren Antwort und die Qualität der Antwort auf die faschistischen Angriffe entwickelte sich im Rahmen des Prozesses der Verteidigung der THKP-C und inmitten der Spaltungen.
Die jungen Partei-Front Vertreter waren kein ‘Theoretiker’ oder ‘Marxologen’, sie waren weder die ‘Alten’ aus der THKP-C noch deren ‘Spezialisten’. Aber durch ihre Verbundenheit mit dem Volk und der Revolution, mit ihrer Begeisterung und militanten Praxis haben sie gezeigt, daß das Erbe und die Ideologie der THKP-C nicht verloren waren. Sie waren die Barrikaden gegen die Leugnung der Traditionen der THKP-C, der Entmutigung und der Unbeständigkeit. Dies war ihre erste Aufgabe in ihrer Organisierung und sie haben diese in hohem Maße erfolgreich durchgeführt. Die Basis dieser erfolgreichen Durchführung war ihre Verbundenheit mit dem Volk, ihre Begeisterung und ihre militante Praxis, trotz der ‘Autorität’ der Leugner und Unbeständigen. Das war es sicherlich, was sie immer mehr mit der Ideologie der THKP-C zusammenbrachte.
Im Laufe der Zeit wurden die Entwicklungen deutlich und es stellte sich heraus, was und wieviel die THKP-C Vertreter verschiedener Kreis verteidigten. Das Wichtigste war jedoch, daß die jungen Kader und Führer Erfahrung innerhalb des Kampfes sammelten. Die Neugründung der Partei war der gemeinsame Traum der THKP-C Sympathisanten und jeder sprach dies als Ziel aus.
Wie sollte der Prozeß der Parteigründung verlaufen und was für eine Partei sollte gegründet werden?
Im fortschreitenden Prozeß wurde die THKP-C zumeist in Hinblick auf diese beiden Fragestellungen bewertet. Bei den meisten Antworten wurde die marxistische Methode die dialektische Geschichtsbetrachtung verdreht auf die Fragestellungen angewandt. Die verschiedenen Fraktionen der Leugner versuchten die Geschichte der Partei-Front, ihre Praxis, die politischen Ergebnisse, die der Kampf verursachte in Hinsicht auf eine Rechtfertigung ihrer eigenen Taten zu verdrehen. Ihre Absicht war es nicht, in der Realität von der THKP-C zu lernen oder aus deren historischen Erfahrung Rückschlüsse zu ziehen.
Die rechts liegenden Interpreter der THKP-C sahen die Aufgabe nicht innerhalb des bewaffneten Kampfes, sondern kritisierten, daß die THKP-C von den Massen isoliert gewesen sei. Sie versuchten damit ihre Forderung nach Aufbau einer Massenorganisation, die sich im Rahmen des Systems für Veränderungen einsetzen sollte.
Da sie in der angeblich fehlenden Verankerung in den Massen den Grund für die Niederlage sahen, war es aus ihrer Sicht nur Folgerichtig, die ‘Massenorganisierung’ als die vordringlichste Aufgabe zu sehen. Diese Linie, die sich in Devrimci Yol konkretisierte, sah die THKP-C eigentlich nicht als Partei. Es ist auch nicht klar, ob sie sie zur Partei machen wollten. Deshalb blieb der Prozeß der Parteiwerdung in Devrimci Yol immer ein unkonkretisiertes Ziel.
Die links liegen Interpreten der Partei-Front folgten der gleichen Methode bei der Auwertung der Vergangenheit. Ihrer Meinung nach lag der Fehler, der zur Niederlage der THKP-C führte in der dechiffrierung ihrer Strukturen. Dieser militärische Mangel sollte dadurch behoben werden, daß man sich in Zukunft aller Massenarbeit enthalten und sich ganz auf die Schulung militärischer Kader konzentrieren solle. Auf diese Weise entstanden die ‘Appartemant Revolutionäre’. Sie sahen natürlich auch nicht das Problem der Gründung einer Partei. Ihrer Meinung nach wurde der Kampf dort weitergeführt, wo er aufgehört hatte.
Die rechts und links liegenden Interpreter waren sich einig in ihrer Ablehnung eines Partei-Gründungs-Prozesses. Wir mußten uns die Tradition der THKP-C und den gegenwärtig durchlebten Prozess anschauen.
Eigentlich war der Prozess zur Parteiwerdung der THKP-C der Prozeß der Klarstellung des Weges der Revolution in der Türkei. Der praktische militiante Angriff auf die Faschisten sollte einherghen mit ideologischer Theoriebildung. Und die Praxis zeigte, daß der Schwerpunkt des Kampfes zu dieser Zeit in der legalen Arbeit lag.
Wir konnten den Prozeß zur Parteiwerdung nicht in der gleichen Weise erleben. Vor allem war unser eigentliches Problem nicht mehr die Klarstellung des Weges der Revolution in der Türkei. Die Praxis hate sich ausgeweitet und der Prozeß war komplexer geworden. Auf allen Bereichen des Lebens bedrohte der faschistische Terror das Leben des Volkes. Die Aufgabe, zur Partei zu werden, konnte nicht außerhalb des antifaschsitischen Kampfes angedacht werden. Der Prozeß der Parteibildung konnte nicht außerhalb des Klassenkampfes und der Praxis stattfinden.
Das vorangige Problem dieses Prozesses, der zu den 76/77er Jahren überleitet, war der Versuch, den Prozeß der Parteiwerdung aus seiner Unbestimmtheit herauszubekommen. Das Ziel der Parteiwerdung sollte von seiner Spontanität befreit werden es sollte eine fest definierte Absicht werden. Die revolutionären Kader, die sowieso fast die ganze Last des Prozesses in diese Richtiung auf ihren Schultern trugen, fingen an, verschiedene Kreise verstärkt in diese Richtung zu drängen.
Dieser ganze Prozeß hatte aus ihrer Sicht keine Zeit und konnte nicht warten.. Es wurden verschiedene Organisierungsformen gebildet und neue Beziehungen, politische Haltungen, Kampf- und Aktionsformen tauchten auf. Zum Beispiel entstand in dieser Zeit die Tradition den Gefallenen des Massakers von Kizildere am 30. März 1971 zu gedenken. Dies war ein wichtiger Schritt zur Klarstellung des weiteren Weges der Revolution. Überall wurde gegen die Faschisten gekämpft und für den Grad der Organiseirung gesorgt, der revolutionäre militante Aktionen gegen die Faschisten ermöglicht. Beispielsweise lag in dieser Zeit der Widerstand in Kocamustafapasa/Istanbul und damit fassten allmählich der Straßenkampf und der revolutionäre Kampf in den Staädten Fuß.
An keiner dieser Entwicklungen hatten die Alten einen Teil, die meisten mußten sogar gegen den Willen der Alten durchgesetzt werden. Die neuen Kader, die die THKP-C verteidigten, die angefangenen hatten Erfahrungen zu sammeln, wiederholten in fast keiner ihrer Praktiken die alten Praktiken. Die Praxis und die Theorie der Partei-Front zeigte ihnen den Weg ihrer eigenen Konkretisierung, auf dem sie ihre ganze schöpferische Kraft einsetzen.
DIE WORTE UND DER KERN DER THEORIE
Ab einen bestimmter bestimmten Entwicklung war abzusehen, daß mit den verschiedenen Kreisen, mit denen bisher zusammen gearbeitet wurde, das Ziel der Parteiwerdung nicht erreicht werden konnte. Die ‘geheimen’ Leugner waren nicht die Führer derjenigen, die den Weg zur Partei gingen, sie waren eher deren Fesseln. Eine neue Spaltung war unvermeidbar. Die Revolutionären Führungskader waren sich jetzt im Klaren darüber,wie die THKP-C erneut gegründet werden und wie diese Perspektive in der Praxis verwirklicht werden würde. Das Zentrum der Linie der THKP-C bildeten die ‘Politisch-Militärischen-Kampfstrategie’ (PASS). Das bedeutete, eine Organisation, die die THKP-C vertritt und die Partei erneut bilden möchte, mußte sich an dem bewaffneten Kampf organisieren und den Kampf im Prozeß der Parteigründung unter der Perspektive der PASS betrachten.
Mit der Gründung von Dvrimci Sol 1978 nahm das Ziel der Partei-Front erneut Form an und der bewaffnete Kampf weitete sich aus. Jetzt endlich begann der Prozeß der mit dem Namen der Devrimci Sol verknüoft ist. Er wird unserer Revolution sehr viele wichtige Seiten schenken und eröffnet dem Befreiungskampf unserer Völker erneut die Waffe der Partei-Front.
Der Prozeß, der sich seit den 70ern entwickelt, hat eine unveränderte Revolutionsstrategie. Die sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen unseres Landes haben sich seitdem nicht so geändert, daß eine Veränderung der Strategie richtig gewesen wäre. Aber innerhalb dieser Strategie haben sich die Taktiken und geändert. Das war notwendig.
Seit ’74 ist der zivilfaschistische Terror eine unübersehbare Tatsache. Er war eines der wichtigsten Hindernisse zur Errreichung der Organisierung der Massen.. Deswegen war klar, was getan werden mußte. Die Aufgabe zur Partei zu werden und Kader zu bilden, kann nur innerhalb dieser Praxis erfüllt werden.
Mit der Gründung von Devrimci Sol 78, bildeten wir die ‘Bewaffneten Kampfteams gegen den Faschistischen Terror’ (FTKSME). Das hatte es bei Mahir , in der THKP-C nicht gegeben. Aber sollten wir uns denn nicht gegen den faschistischen Terror wehren, nicht die nötigen Mittel entwicklen, nur weil es sie bei Mahir nicht gegeban hatte? Gewiß lag die Antwort auf diese Frage in der Mitte zwischen den Extremen. Die Linke war damals allerdings bei der Interpretation der THKP-C und ihrer Theorie dermaßen engstirnig, daß es sogar in dieser Frage Meinungsverschiedenheiten gab. Deshalb betonten wir, als wir unser Konzept der FTKSME einbrachten, daß wir damit rechneten von ‘harten’ Vertretern der THKP-C der Abweichung beschuldigt zu werden. Und wirklich bekammen wir zu hören:”Seht, ihre Masken sind gefallen, eine derartige Organisierung hat es bei Mahir Cayan nicht gegeben.”. (Die THKP-C und die zwei Abweichungen, S.68)
Eine revolutionäre Bewegung muß an diesm Punkt äußerst offen und deutlich sein. Sicherlich wird der Weg unseres Landes zur Revolution von der universellen Theorie des Marxismus-Leninismus, den Erfahrungen der Revolutionen der Welt und der Strategie und den Taktiken der Führer dieser Revolutionen erhellt. Aber an dem Punkt, an dem all dies nicht ausreicht, um ein konkretes Hindernis zu überwinden, daß vor uns auftaucht, ist es vergeblich zu versuchen, das Leben an die Theorie anzupassen. Eine politische Bewegung, die an diesem Punkt eine Revolution vorantreiben will, wird die neuen Bedingungen aufheben und die Taktiken derer der Prozeß bedarf entwicklen und verwirklichen. Es gibt keinen anderen Weg. Dabei ist die Frage die, ob die neuen Taktiken und Organisationsformen den aktuellen Bedürfnissen angepaßt sind, ob sie die Revolution voranbringen und nicht, ob sie in dieser oder jener Revolution bei dieser oder jener Führung angewendet wurden. Wir könnten auch versuchen, irgendetwas, was bei irgendeinem Führer während der Revolution in irgendeinem Land angewendet wurde, anzuwenden. Aber wenn die gewählte Methode der konkreten Sitation des Landes und den Bedingungen seine Revolution nicht entspricht, wird sie scheitern.
DIE STRATEGIEN, TAKTIKEN, ORGANISIERUNGS- UND KAMPFFORMEN; ALLES IST FÜR DIE REVOLUTION!
“Wir haben uns auf den Weg gemacht, um in der Türkei für diese Welt eine Revolution durchzuführen” Diese einfachen Worte von Mahir sind die eigentliche Achse eines revolutionären Kurses. Wenn diese Achse ihre Stellung ändert, wird für vieles unbekannt sein, was und wie es gemacht werden muß.
Wir erleben sehr eindrucksvolle Beispiele davon. Die legalen Parteidiskussionen, die bestimmte Kreis führen sind ein Beispiel. Wir schauen und sehen, daß sie, um die Gerechtigkeit und Richtigkeit einer legalen Partei zu erklären, in Dutzenden von Seiten die Analyse des Kampfes in Rußland in 1905 und 1912 erstellen. Und wenn es die Vorwärter und Schlußwörter nicht gäbe, wäre es nicht so einfach gewesen, herauszufinden, ob diese Partei in Rußland oder in der Türkei gearbeitet hat. Wenn man einen Text von ihnen über die Taktiken des Guerillakampfes ließt, ist es nicht klar, ob dieser Kampf in ihrem Land oder in Peru geführt wird. Die Taktiken, die Slogans, alles ist aus Peru übernommen. Aber so meisterhaft sie es auch darstellen, weder ihre Slogans noch ihre Taktiken entsprechen der Praxis.
Ließt man die Analysen und Vorschläge eines anderen Zirkels der legalen Parteigründer, hört man, man solle sich der Massen annehmen, die Linken gegenüber den Rechten verstärken. Gut und Schön, aber sie bleiben die Antwort auf die Frage schuldig, warum sie die Massen gegenüber der Rechten vermehren möchten, welche Grenze zwischen Linken und Rechten gezogen werden. Darauf geben sie keine Antwort, denn in dieser Frage Revolutionär oder Reformist zu sein, ist die Antwort.
Die Hindernisse, die die Oligarchie der Revolution in den Weg stellt und die politischen und militärischen Manöver, die sie anwendet, sind sehr unterschiedlich. Die Aufgabe lautet, Taktik, Kampf- und Organisationsformen zu entwickeln, die diese politischen und militärischen Hindernisse unwirksam macht. Das Ziel ist es, die Revolution zu machen. Dazu gibt es keinen Zwang, dieses oder jenes Muster anzuwenden. Im Gegenteil jede Revolution fließt in ihrem eigenen Bett und bildet ihre eigenen Muster. Das meinten wir, wenn wir sagten, daß der Kampf nicht mit Rezepten geführt werden kann.
“Die Probleme der Revolution und des Kampfes sind so umfangreich und variabel, daß sie in kein Schema, kein Programm und keine einzelne Taktik passen. Programme, Organisierung, Satzungen, Taktiken, neue Arbeitsformen, neue Politiken, fast alles dient der Beschleunigung der Revolution, dient der Überwindung der Hindernisse, dient dem Vorantreiben der Revolution. Eine Organisation, die die Volksmassen führen und zur Revolution bringen wird, sollte sich erneuern können. Sie sollte bei Bedarf ihre Organisationsform als veraltet ablegen können, wenn sie sieht, daß sie mit dieser keine neuen Wege aus Sackgassen und Staus entwickeln kann, daß sie mit ihr den Kampf der Massen nicht erhöhen kann. Die Existenzgrundlage für für die Organisationsformen, Programme, Satzungen und politische Taktiken sind die Bedürfnisse des Kampfes und des Krieges.” (Dursun Karatas, o.g.Q. S.140)
Da wir uns dem Problem auf diese Wiese nähern, konnte die Linke die Revolutionäre Bewegung, obwohl sie es wollte, nicht mit einem der üblichen Stempel denunzieren. Die Revolutionäre Bewegung hat sie mit einer Theorie und einer Praxis konfrontiert,, die sie werder mit der Bezeichnung klandestin noch mit dem Attribut reformistisch belegen können. Sie können uns auch nicht als losgelöst von den Massen darstellen, nicht als die, die hinter den Massen hertraben, denunzieren. Rechte Abweichler, Linke Abweichler, keine Bezeichnung passt zu unserer Theorie und Praxis.
Natürlich haben sie versucht, uns im Laufe der Zeit verschiedene Attribute anzuhängen. Aber immer im Zusammenhang mit diesem oder jenem Ereignis, mit dieser oder jener Aktion. Aber in diesen Punkten konnten sie unsere Linie nicht angreifen. Denn unsere Linie war nicht mit den von ihnen angewendeten Mustern einzugrenzen.
Wir nehmen Teil, sowohl im ökonomisch-demokratischen Kampf, als auch im bewaffneten Kampf. An der Legalität und der Illegalität. In den Gecekondular, in der Jugend, in der Arbeiterklasse. Die Organisierungs- und Kampfformen in diesen Gebieten haben sich entsprechend den Bedingungen verändert, von den ökonomisch-demokratischen Aktionsformen bis zu den militärischen Aktionen und Organistionen weisen sie eine große Vielfalt auf. Die Ebenen, die der Kampf der Bewaffneten Revolutionären Einheiten (SDB) durchlaufen hat, die die Wirbelsäule unserer militärischen Organisierung im Laufe des Prozesses seit 79 bilden ist ein Beispiel des Reichtums dieser Theorie und Praxis, des Vermögens, sich erneuern zu können, ohne in Theorie und Taktik zu erstarren.
Die ersten SDB’s waren äußerst eingeschränkt organisiert. Die gewünschten Eigenschaften waren die von “Kadern, die mit allen Arbeitsbereichen vertraut sind und in einem dieser Arbeitsbereiche direkt arbeiten.” Kurz, sie sollten grundsätzlich aus führenden Kadern bestehender Einheiten gebildet werden. Sie wurden unabhängig von ihren Arbeitsbereichen Organisatoren einer Praxis, die sich an den zentralen politschen Zielen orientierte. Und mit diesen Eigenschaften erfüllten sie im Laufe der Jahre 79-80 wichtige Funktionen.
In den Jahren 87-90, nach den langen Jahren der Junta wurden die SDB’s umstrukturiert, als ein Ansturm vorbereitet wurde, der sich auf die vorwiegend im legalen Bereich erzielten Fortschritte stützte. In dieser Zeit wurden in den SDB’s nicht wie vorher nur die ‘vordersten Kader’ eingesetzt, sondern auch Anhänger und Mitglieder, die über bestimmte Eigenschaften verfügten. Nach den Erfordernissen, den Bedinguingen der Zeit waren sie nicht mit einem bestimmten Arbeitsbereich betraut.
Mit der Gründung der DHKP-C wurden die SDB’s auf der Basis der gewonnenen Erfahrungen, aus den Erfahrungen des bewaffneten Kampfes und der Konkretisierung unserer Perspektive der Bildung einer Volksarmee und auf der Basis der aktuellen Situation des Kampfes zu Bewaffneten Propaganda Einheiten (SPB) umgeformt. Die FTKSME’s hatten den antifaschistischen Kampf der Jahre 79-80 getragen hatten. Sie waren die Organisierung der verschiedenen Arbeitsbereiche, die “die ökonomisch-demokratischen, politischen, ideologischen und militärischen Probleme auf der Basis revolutionärer Gewalt lenken und lösen wollten”. Trotz der Bildung verschiedener Team Organisationsformen nach 1980 wandten wir diese Form der Organiserung nicht mehr an. In den 90ern bildeten die Milizen die Grundlage der militärischen Organisierung der Arbeitsbereiche. Sie ähneln in mancher Hinsicht den Milizen der FTKSME’s, sind aber in vieler Hinsicht auch verschieden von ihnen.
Kurz gesagt, das eigentliche Ziel ist die Schaffung der Guerilla-Armee, der Volksarmee. Alle zu einer Zeit zu bildenden militärischen Organisationen werden sich an zwei Kriterien messen lassen müssen. Das erste ist die Angemessenheit an die aktuellen Bedürfnisse des Kampfes. Das zweite ist die Übernahme von Funktionen, die dem den Kampf dem Ziel Volksarmee und Volksmacht näher bringen. Alle Organisationsformen sind möglich, die den Zustand, in dem sich die Massen befinden, entsprechend dieser Kriterien ändern. Eine revolutionäre Bewegung und deren Verantwortliche, Kader und Kämpfer müssen die vielen Formen der Organisierung entwickeln, die die Bedingungen jedes Arbeitsbereiches, die verschiedenen Teile des Volkes widerspiegeln. Wenn das nicht gelingt, wird die Entwicklung verlangsamt oder gestoppt.
DER KERN DER THEORIE DER KREATIVITÄT IST DIE REALITÄT UNSERES LANDES UND UNSERES VOLKES
Bei der Betrachtung des gesamten Prozesses wird deutlich, daß sehr viel von der Gründung der Partei und dem Prozeß der Parteiwerdung bis zu den angewandten Taktiken Organisations- und Kampfformen bei der THKP-C anders als bei Devrimci Sol bei Dvrimci Sol anders als bei der DHKP-C ist. Veränderungen und Unterschiede wird auch in Zukunft geben.
Aber die Unterschiede haben trotz allem einen gemeinsamen Kern. Alle unterschiedlichen Taktiken, Organisations- und Kampfformen entsprechen immer den Anforderungen und Bedürfnissen der jeweiligen gegenwärtigen Situation. Sie haben uns innerhalb der konkreten Situation unseren kurz- und langfristigen Zielen nähergebracht.
Für die Anwendung von Schablonen machen die jeweiligen Bedingungen eines Landes keinen Unterschied. Beispielsweise stecken die Anwender von Schablonen unter den Bedingungen eines wachsenden faschistischen Terrors ihre Köpfe nicht aus den Gewerkschaften auf die Straße hinaus. Oder wenn der Staatsterror mit all seiner Grausamkeit in Gang kommt, schwärmen sie lediglich vom Barrikadenkampf, von dem man nicht weiß, wem und wie dieser Kampf nützt. Sie machen aber nicht den kleinsten Schritt, um diesen Bearrikadenkampf praktisch zu organisieren, sondern wiederholen ihre Worte unermüdlich.
Das was diejenigen, die diese oder jene Revolutionsstrategie, Taktik oder Kampfform eines Landes als Schablone übernehmen, nicht sehen wollen, ist daß ihre ‘Schablone’ eigentlich ein Beispiel der Kreativität, ein vollkommenes Beispiel der Anwendung des Marxismus-Leninismus an die Bedingungen eines Landes ist.
Die Revolution der Sowjets, die Revolution von China, von Kuba, Bulgarien, Albanien und Peru werden als Schablonen benutzt. Aber keine dieser revolutionen gleicht der anderen. Alle haben sich in ihrer Einzigartigkeit, unter den ihnen eigenen Bedingungen entwickelt. Alle gelangten durch die richtige und kreative Form der Anwendung des Marxismus-Leninismus in den jeweiligen Ländern zum Erfolg. In der Realität macht die Anwendung von Schablonen die Waffe des Marxismus-Leninismus stumpf.
Zu einer der Revolutionen, die als Schablone verwendet werden sollen, der chinesichen Revolution sagt ihr Führer Mao:” Die Größe der Kraft des Marxismus-Leninismus entsteht durch die Vereinigung der konkreten revolutionären Praxis aller Länder. Das Problem der Kommunistischen Partei Chinas ist es, die Erfahrung, die Theorie des Marxismus-Leninismus auf die konkreten Bedingungen Chinas anzuwenden… Für die chinesichen Kommunisten wird die Rede vom Marxismus ohne die Betrachtung der Bedingungen Chinas ein abstrakter Marxismus, ein ins Leere führender Marxismus sein. Die Nachahmung sollte abgeschaft, auf das leere Singen von Melodien sollte verzichtet und der Dogmatismus sollte verworfen werden. An die Stelle dessen sollte die neue und lebendige chinesische Art, die Art des einfachen Volkes von China gesetzt werden. (Mao, Ausgewählte Werke Band 2, S. 217)
An einer anderen Stelle sagt Mao folgendes:” Sobald die universelle Realität des Marxismus-Leninismus sich mit der konkreten Praxis der Revolution Chinas verband, gewann die Revolution Chinas ein ganz neues Aussehen. (Mao, o.g.Q. S.21)
Dies ist der Kern aller Diskussionen dieses Punktes. Und aus der Perspektive der Revolution in der Türkei ist es auch so. Gerade hier hat die THKP-C eine neue Epoche eröffnet. In der THKP-C verband sich der Marxismus-Leninismus mit der konkreten Realität in der Türkei und es begann eine neue Periode der Revolution in der Türkei.
DER DOGMATISMUS UND DIE KREATIVITÄT
Die FTKSME’s, die SDB’s, die Milizen, die Kampf- und Verteidigungskomittees gegen den Faschismus, die Volksräte, die Volkskomittees, die Parteizellen… Die Gewerkschaften,die die Arbeiterkomitees, die Arbeiterräte, die Revolutionäre Arbeiter Bewegung… Die Studentenvereine, die regionalen und die zentralen Vereine, die Revolutionäre Jugend…. Die Organisationen der Beamten, der Familien, der Handwerker, der Rechtsanwälte, der Architekten, der Ingenieure… wir wechseln die Kategorie… Die Hungerstreiks, die Proteste durch ironisches Klatschen, durch Menschenketten, Besetzungen, Barrikaden, Presseerklärungen, revolutionäre Gewalt, Bestrafungen, Boykotte… Noch eine andere Kategorie… Legal, illegal, halblegal, massenhaft, kadermäßig… Und noch eine andere Kategorie… Der Kampf um die ökopnomischen, akademischen, demokratischen Rechte, der Kampf um die Reformen, der Kampf um die Revolution, der Kampf gegen den Faschismus, Verteidigung, Vergeltung, die Zerschlagung der faschistischen Zentren…. Diese Liste ist der Ausdruck des Reichtums der Organisations- und Kampfformen und sie könnte noch um eine Menge Formen erweitert werden.
Gegenüber der einseitgen Linken, die sich in der Legalität befindet, aber nicht in der Illegalität, die sich zur Massenbewegung bekennt aber nicht zur revolutionären Gewalt, auf einen ironischen Klatschprotest herabsieht, aber sich auch von den Barrikaden fernhält, den illegalen Kampf von den Massen trennt und ihn auch nicht organisiert… Eine der Eigenschaften der Revolutionären Bewegung ist es die unterschiedlichen Formen im Gegensatz zu dieser Linken zu vereinigen. Innerhalb der Vereinigung der Formen besteht ein Problem: Die Bewegung vor Abweichungen zu schützen, eine Trübung des Ziels zu verhindern, die Abwendung von Spaltungen. Dies muß dadurch geleistet werden, daß man in jeder Kampf- und Organisationsform nicht aus den Augen verliert, was hauptsächlich und was nebensächlich ist.
Wenn man das Hauptsätzliche aus den Augen verliert, wird dieser Reichtum seinen Wert verlieren, wird die Situation umschlagen, so daß man nicht mehr weiß, was warum getan wird.
Auf dem Hauptsätzlichen sollten wir beharren, und an diesem Punkt sollten wir auf unserer Linie bestehen. Bei allen Taktiken, Kampf- und Organisationsformen, die dem Grundsätzlichen dienen, sollten wir den Reichtum zeigen, der unsere Kreativität bis zum Äußersten treibt. Und wir die Methoden herausfinden, die das Nebensätzliche dem Hauptsätzlichen unterordnet.
Wenn der Unterschied zwischen dem Hauptsächlichen und dem Nebensächlichen aus den Augen verloren wird, dann geraten Theorie und Praxis durcheinander. Heutzutage gibt es Dutzende von Gruppen in der Linken der Türkei, die während sie jeden Tag ein neues Zentrum ihrer Strategie wählen nicht müde werden, uns vorzuwerfen, daß wir uns dogmatisch verhalten. Es stimmt, daß man nicht dogmatisch werden sollte. Was wir unter ‘nicht dogmatisch werden’ verstehen ist die Marxistisch-Leninistische Theorie nicht erstarren zu lassen, ist die Anwendung der Marxistisch-Leninistischen Theorie auf die konkreten Bedingungen unseres Landes; eine Initiative die die Entwicklungen aus der Sicht der die aktuellen und periodischen Bedürfnisse des Kampfes bewertet.
Aber aus unzähligen Beispielen wissen wir, daß hinter jedem ihrer Versuche uns zu sagen, wir sollten nicht dogmatisch sein, nicht ein Beispiel für die Anwendung des Marxismus-Leninismus an die konkrete Situation steht, sondern ein Schritt folgt, sich vom Marxismus-Leninismus zu entfernen. Nein, an diesem Punkt sind wir dogmatisch. Bei der Verteidigung der Interessen des Volkes und der Revolution, der universellen Thesen des Marxismus-Leninismus und den Werten des Sozialismus, haben wir dogmatisch zu sein. Wenn wir in diesen Punkten nicht ‘dogmatisch’ sind, welchem Kampf sollen dann die Organisations- und Kampfformen, die verschiedenen Taktiken dienen?
Zum Beispiel wurde die Linie des Leugnens von Mitgliedern von Devrimci Yol von Anfang an mit der Begründung:” Wir sollten nicht dogmatisch sein” mitaufgebaut. Am Ende machten sie ihr Leugnen zur Theorie indem sie sagten, daß Devrimci Yol die THKP-C ‘überwunden’ habe. Wo sie mit dieser Überholung und ihrem Undogmatischsein gelndet sind, ist bekannt!
Wie wir von Anfang an sagten:” Keine Organisation entwickelt sich aus der Nachahmung einer anderen Organisation. Auch wenn sie sich selbst nachahmt, wird sie unweigerlich auf der Stelle treten.” Und mit dieser Ansicht ist es uns unmöglich die Organisations- und Gründungsform der THKP-C von 1970 in die 80er, die 90er Türkei zu übertragen und wenn wir dies tun, wird diese Partei in den 90ern in der Türkei die Funktionen der THKP-C in den 70ern nicht erfüllen. Also sicher hatte eine Partei, die in den 80ern oder 90ern gegründet werden wird die THKP-C zu überholen.
An dieser Stelle zeigt der Opportunismus, der Reformismus , die Rechtsorientierung ihr Gesicht. Sie verstehen unter ‘Überwinden’ die Leugnung, die Abstreitung. Die THKP-C in revolutionärem Sinne zu ‘überwinden’ bedeutet jedoch, ihren revolutionären Kern, die grundlegenden Elemente ihrer Ideologie zu nehmen und sie in den Bedingungen des sich weiter entwicklenden Prozesses in ihrer Theorie und Praxis zu bereichern. An solch einem Punkt hat sich die DHKP-C als Partei gegründet.
Die THKP-C ist die Verbundenheit zum Volk, zur Revolution. Die Devrimci Sol hat sich damit identifizeirt. Die THKP-C war die Kontinuität im bewaffneten Kampf. Die Devrimci Sol wurde der Name und die Kontinuität des antifaschistischen Kampfes der 80er bis zum Ansturm in den 90ern und bis heute. Die THKP-C war der Widerstand gegen die Junta. Die Devrimci Sol wurde zum Symbol des Kampfes und des Widerstandes und des Kampfes gegen die Junta. Und sie hat im Laufe ihrer Entwicklung zur DHKP-C diesen Kampf erweitert und verbreitet. Sie hat den Traditionen der THKP-C neue hinzugefügt. Den unzähligen Taktiken der kurz andauernden Kampfperiode der THKP-C, dem Kampf, den diese nicht verwirklichen konnte, hat sie neue hinzugefügt und die Revolution damit bereichert. Sie hat den Kampf der THKP-C im Kampf gegen Opportunismus, Revisionismus, und die Bourgeosie erweitert. Das ist es, was wir unter ‘Überwindung’ verstehen und die DHKP-C hat mit diesen Eigenschaften ihren Platz als eine Partei, die die THKP-C ‘überwunden’ hat, eingenommen.
Die Anpassung des Marxismus-Leninismus an die konkreten Bedingungen des Landes, sind der Schlüssel zum Erfolg für eine revolutionäre Bewegung des Vorantreibens konkreter Ziele des jeweiligen Landes, die das Ziel der Revolution erreichbar machen.
Diejenigen, die das nicht machen konnten haben aufgrund ihrer schwankenden Taktik sich von den Zielen der Revolution und der Volksmacht abgewendet. In dem Kampf um die Revolution und die Volksmacht haben die Schablone in strategischer Hinsicht und die Rezepte in taktischer Hinsicht kein Platz.