Ümit GÜNGÖR

Ümit Günger: “Unsere Bewegung ist eine Familie, in der sich alle Schönheiten, Tugenden, Werte, Traditionen und Heldentümer sammeln…”

Unser Genosse Ümit Günger wurde als Sohn einer türkisch-sunnitischen Familie, am 13. Juli 1972 im Dorf Kayadibi der Provinz Savsat bei Artvin geboren. In seinem Dorf besuchte er die Volksschule, in Zonguldak/Devrek die Mittelschule, und das Gymnasium schloss er als Internatsschüler im Kabatas Knabengymnasium ab. Im Jahre 1989 begann er in der Atatürk Bildungsfakultät der Marmara Universität Physikpädagogie zu studieren. Er trat mit unserer Bewegung in Kontakt, als er im Jahre 1990 Mitglieder der DEV-GENC (Revolutionäre Jugend) kennenlernte. Bei seiner Bekanntschaft mit der revolutionären Bewegung spielte auch Kazim Gülbag eine Rolle, der im Zuge des Großen Widerstandes im Ausland gefallen ist, nachdem er sich selbst anzündete. Warum er sich trotz der zahlreichen politischen Bewegungen in seinem Umfeld für DEV-GENC entschlossen hatte, brachte er mit folgenden Worten zum Ausdruck:

“In der Universität gab es DEV-GENC, die seriös arbeitete, Opferbereitschaft und Aufrichtigkeit zeigte und entgegenkommend war. Für mich war sie hinsichtlich des Kampfes am aufrichtigsten. Und ich wurde ebenfalls ein Mitglied der DEV-GENC“.

DEV-GENC ist die Würde dieses Landes. Sie steht für den Kampf und Widerstand gegen den Imperialismus und Faschismus, und ist tief mit dem Volk verwurzelt.

In seiner Betätigung im demokratischen Kampf der Jugend, geriet er Ende 1990 für kurze Zeit in Gefangenschaft.

Nach seiner Freilassung ging er erneut zur DEV-GENC. Im Juli 1991 begann er im illegalen Bereich zu arbeiten. Nachdem er in verschiedenen Einheiten der DEV-GENC aktiv war, wurde er im April 1992 Kämpfer in der Miliztruppe von DEV-GENC und danach bei den Bewaffneten Revolutionären Einheiten. Er konnte nun die Sehnsucht des Volkes nach Gerechtigkeit umsetzen. Er wurde am 23. April festgenommen und verhaftet, nachdem seine Genoss/innen am 1. April 1993 in Kiziltoprak gefallen sind. Unter Folter hat er eine der revolutionären Bewegung entsprechende Widerstandshaltung eingenommen und die Folterer besiegt, indem er an seiner Würde festhielt. Auch in seiner Gefangenschaft übernahm er unterschiedliche Verantwortlichkeiten.

Für die Partei und die Revolution hat er den Tod immer in Kauf genommen.

Wie er bereits in seinem Lebenslauf formulierte, symbolisierte die Partei für ihn „die einzige Hoffnung unserer Völker, die einzige Kraft, die die Revolution in Anatolien verwirklichen könnte“. Unser Genosse, der sein Leben vor seiner Bekanntschaft mit der Bewegung als ziellos und leer beschrieb sagte:

“Ich habe den Sinn des Lebens in diesen Reihen erkannt. Die schönsten Jahre meines Lebens sind jene, in denen ich die Bewegung kennengelernt und gekämpft habe. Unsere Bewegung ist eine Familie, in der sich alle Schönheiten, Tugenden, Werte, Traditionen und Heldentümer sammeln. Ich bin stolz darauf, ein Kämpfer dieser Familie zu sein.“

Unser Genosse, der immer in den Reihen des Widerstands teilnahm, war bereits beim Todesfasten 1996 Widerstandskämpfer der 1. Todesfastengruppe im Ümraniye Gefängnis. Am 30. November 2003 begann er ein weiteres Mal zu hungern, indem er sich der 9. Todesfastengruppe anschloss, welche die Hoffnungen des Feindes auf eine Niederlage des Großen Widerstandes ins Leere laufen ließ und ein weiteres Mal verkündete, dass dieser Widerstand niemals gebrochen werden kann.

Er wurde am 31. März unsterblich, nachdem er aufzeigte, dass es nicht darum ginge „zu fallen“, sondern sich erneut aufzurichten.