Eine gegen ihre eigenen Völker kämpfende Armee
Unser Land ist ein vom Imperialismus abhängiges neokoloniales Land. In dem durch die Kollaborateure des Imperialismus in unserem Land aufgebauten Unterdrückungssystem spielt die Armee eine entscheidende Rolle. Die Imperialisten und ihre Kollaborateure können über diese Armee, die sehr hohe Ausgaben verursacht, nicht grundlos verfügen.
Die Armee stellt eine Garantie ihrer Unterdrückungssysteme dar. Diese Garantie bietet insofern einen Schutz für das Unterdrückungssystem, da es das Volk und die Revolutionäre unter Bedingungen, in denen sich der revolutionäre Kampf steigert, angreift.
Unter den Bedingungen, in denen die Krise der Oligarchie sich vertiefte, die Institutionen des Regimes und der Regierungen unzureichend wurden, um die Stimme des Volkes zu unterdrücken, griff die Armee offen ein, und die auf die Bühne tretenden Generäle wurden persönlich zu Vollstreckern der faschistischen Politik.
Die Juntas stellen die sichtbarste Form dieser Eingriffe dar. Gemeinsam mit der Institutionalisierung des offenen Faschismus nach dem 12. September hat es im Lande ununterbrochen eine “Junta” gegeben. Wie auch zu sehen ist, kann die Existenz der bourgeoisen Parteien, des Parlaments und der Regierungen, genauso wie deren Wahlen, diese Realität nicht ändern. Die Armee war in jeder Phase die eigentliche Führungskraft des Staates. Mit dem offenen Eingriff der Armee nach Susurluk auf allen Ebenen – von der Politik bis hin zur Ökonomie – ist die Realität, daß der eigentliche Entscheidungsmechanismus in unserem Land der Armee-MGK ist, ohne Debatte vor aller Augen getreten. Zum einen greift der MGK das Volk an und verübt Massaker, andererseits versucht er, mittels Manöver vor den Augen des Volkes Vertrauen aufzubauen. Die Offiziere im Nationalen Sicherheitsrat sind nicht aus der Menge gegriffen.
Diese Realität ist jedem bekannt. Sie sind die Enkel Hitler’s, Mussolini’s, die alle in den Stabsquartieren der CIA, des Pentagon und der NATO speziell ausgewählt und ausgebildet wurden.
Überprüft man den Lebenslauf der Generäle, die bei Ernennungen in neue Aufgabengebiete kommen, so kann jeder dies sehr deutlich sehen. Der Hauptverantwortliche aller in diesem Land erlebten Angriffe und Massaker , der “Einschüchterungsoperationen”, die gegen alle Schichten des Volkes angewandt werden, aller anti-demokratischen, faschistischen Methoden ist der MGK, ist die Armee.
Zweifellos ist die Bestimmtheit über die Führung des Landes von seiten des MGK nicht neu. Jedoch zeigt sich diese Realität heute mehr denn je. Weder Parlament noch die Systemparteien, sind heute imstande selbst die Funktion einer Vitrine zu erfüllen.
Die Yilmaz Regierung ist dazu verpflichtet, lediglich die Befehle des MGK, die Angriffspolitiken gegen das Volk durchzuführen. Dies ist die Bedingung, um sowohl an die Regierung zu gelangen, als auch an der Regierung bleiben zu können. Von der Ökonomie bis zur Politik des Landes , ja bis hin zur Bildung, auf jedem Gebiet hat der MGK seine Hände im Spiel. Angefangen vom Parlament der Türkei bis zur Polizei, zum MIT und zu den Zivilfaschisten, hat der MGK die Fäden in der Hand. Der Staat ist der MGK und die Armee. Diese Armee ist eine volksfeindliche Armee.
Sie ist eine faschistische Armee, die im Namen des Imperialismus und der Oligarchie unsere Ländereien besetzt, die Völker der Türkei unter ihre Herrschaft genommen, Juntas durchgeführt und unser Land in einen Kerker verwandelt hat. Mit der Direktive der Imperialisten agiert sie, ihre Existenz ist darauf aufgebaut, den Kampf des Volkes niederzuhalten, genau nach deren Wünschen.
Von etwas wie nationaler Ehre ist nichts übriggeblieben.
Wer ist es, der seit Jahrzehnten Massaker am kurdischen Volk begeht, Massenfolterungen durchführt, unsere jungen Mädchen vergewaltigt?
Wer ist es, der unsere Dörfer in Brand steckt, unsere Häuser niederreißt, Tausende unserer Menschen, ob alt oder jung in die Flucht treibt?
Wer ist es, der, um eine Kollektion anzulegen die Ohren und Köpfe der verwundeten, gefallenen Guerillas abschneidet?
An wen gebunden arbeiten die Spezialteams, die Spezialen Mördereinheiten, die vergewaltigenden Dorfschützer Herden, die in jede Art von Unterschlagung und Schmuggelei verwickelt sind?
In wessen Auftrag arbeitet der JITEM, der Tausende unserer Menschen ermordet , verschleppt und verschwinden läßt, wer ist sein Oberhaupt?
Was durch Susurluk gesehen wurde, ist kein außerhalb der Kontrolle des Staates, von zwei bis drei Leuten produzierter Schmutz.
Der MGK und die Armee stecken tief drinnen in diesem Susurluk. Die Anstrengungen, den Fall um Susurluk so darzustellen, als würde er lediglich aus einigen Polizisten, Soldaten, und einigen faschistischen Mördern bestehen, blieb erfolglos.
Weder die zur Schau gestellten “Opfer” noch die entlastenden Berichte sind Mittel genug, um das mörderische volksfeindliche Gesicht der Armee zu maskieren. Das Ziel der Armee ist es, die Realität von Susurluk zu verdecken , die Systeminstitutionen an einen Punkt zu bringen, an dem sie gegenüber dem Kampf des Volkes stabil bleiben können. Volle Seiten werden in den Medien mit Nachrichten wie “Die Armee hat sich erneuert”, “Sie ist sehr krä ftig geworden”, oder “Sie hat die Kontrolle gewonnen”, gegeben. Besonders indem man Zeilen wie “Die Armee ist für die Verteidigung des Landes bereit” anfordert, wird versucht, die verübten Massaker in Vergessenheit geraten zu lassen. Indem die für Massaker ausgebildeten Spezialeinheiten, die blutrünstigen Mörder als “unsere heldenhaften Soldaten”, die seit 15-20 Jahren im Inventar der Armee bestehenden außerhalb der Verwendung gelassenen Waffen der USA als “die letzten Wunder der Technologie” bezeichnet werden, wird suggeriert, daß jene, die gegen die Armee kämpfen “keine Chance” hätten . Das Volk wird mit Nachrichten, die vermitteln, “nehmt nicht in den Reihen der Revolutionäre teil”, “Kämpft nicht gegen mich”, “mit unseren Raketen, Flugzeugen, Kommandos bombardieren, ermorden wir”, bedroht. Das System mit all seinen Institutionen, hat vor den Augen des Volkes seine Glaubwürdigkeit verloren. Um das Vertrauen wiederherzustellen, das Volk erneut an das System zu binden, wird die “vertrauenswürdigste” Organisation, die Armee, benutzt. Die Armee befindet sich mindestens soweit wie alle Systeminstitutionen im Zerfall. Aber dennoch ist sie die von allen am wenigsten dechiffrierte.
Der MGK war darum bemüht, die Armee aus dem Susurluk-Skandal herauszuhalten. Aber das heißt noch lange nicht, daß die Armee nicht involviert ist. Sie ist ganz und gar in die Aktivitäten der Konterguerilla, in die Geschäfte der Banden und der Mafia verwickelt. Ohne dem Wissen der Armee ist es unmöglich, daß irgendeine Mafia, Bande oder Konterguerilla ihre Funktion übt. Es ist die Armee persönlich, die dies veranlaßt und verwaltet.
Während diejenigen, die ohne Erlaubnis agieren oder aus der Kontrolle geraten sofort liquidiert werden, tauchte bei den Diskussionen um Susurluk unzählige Male der Name Veli Kücük auf, jedoch jedesmal wurde auch versucht, dies zu verdecken. Die Söylemezler Bande, Cengiz Ersever und Cem Ersever sind nur einige Beispiele dessen.
Angefangen von Unteroffizieren oder Gefreiten, sind sie alle bis hin zum Generalquartiermeister in die Konterguerilla-, Mafia- und Bandengeschäfte verwickelt.
Die ununterbrochen zur Tagesordnung gemachte Gefahr des Scheriats, dient dazu, um zu verhindern, daß das wahre Gesicht der Armee nach außen dringt und um die Politik des MGK ins Leben zu rufen, um eine Massenbasis zu schaffen.
Die Hauptverantwortlichen für alle faschistischen Praktiken, Angriffe und Massaker sind der MGK und die Armee. Ihre Erklärungen bestehen aus Lügen und Demagogien, wie “Wir stehen außerhalb der Politik”, “Wir erfüllen unsere Aufgaben und tragen unsere Verantwortlichkeiten im Rahmen der Verfassung”, “Wir sind die Garantie des demokratischen und sozialen Staates”.
Insbesondere nach Susurluk, wo der ganze Dreck des Staates von Susurluk und seiner Armee offensichtlich wurde und sie ihre Massaker und faschistischen Handlungen fortsetzte, dadurch eine Lösung, eine Hilfe zu erwarten, ist entweder eine Blindheit oder es ist eine bewußte Wahl. Die Bemühungen, den MGK und die Armee in Zusammenarbeit mit allen Institutionen des Systems zu entlasten, sind nicht umsonst.
Diese Anstrengung ist im Grunde das Bemühen darum, den Staat zu entlasten. Jedoch wird dies nicht so einfach werden. Denn Susurluk ist in seiner ganzen Frische im Gedächtnis und Bewußtsein des Volkes. Es wird nicht leicht werden ; denn, es gibt die Partei-Front. Und Susurluk wird niemals aus dem Gedä chtnis, aus dem Bewußtsein des Volkes zu löschen sein.
DIE ARMEE STRECKT IHRE BLUTIGEN HÄNDE AUCH ÜBER DIE GRENZEN HINAUS
Ein von den militärischen Zuständigen speziell festgelegter Punkt ist auch, daß die Armee vom Guerillakrieg aus Kurdistan “Erfahrungen gewonnen” hat und sie diese Erfahrungen auf die Nachbarländer übertrug. Gegebenen Zahlen zufolge hat die Armee diese Erfahrungen auf 19 verschiedene Länder, größ tenteils Länder auf dem Balkan und am Kaukasus, übertragen. Wenn sich der revolutionäre Kampf entwickelt, so würde auch die anti-revolutionäre Front Lehren für sich daraus ziehen. Der Krieg ist für beide kämpfenden Seiten zugleich lehrreich. Dies ist die unabänderliche Regel aller Kriege. Während sich die Guerilla im Kampf entwickelt und perfektioniert; erkennt auch die Armee ihre Mängel, trifft Maßnahmen.
Die Gründung der Speziellen Streitkräftekommandantur (Speziale Kriegsabteilung); Kommandoschulen, Spezialauftragseinheiten, Konterguerilla Teams u. ä. sind vom Imperialismus angeeignete Taktiken und dem inneren Krieg der Armee angepaßte Produkte der Organisierungsphase. Die Besonderheit , welche diese Organisierungen verbindet ist jene, daß sie Vorbereitungen für das skrupellose Vorgehen im Krieg gegen das Volk, bei Massakern, Dorfverbrennungen, der Anwendung von Folter, sind.
Diese Einheiten, welchen mit einer faschistischen Ideologie die Bedingung auferlegt wurde, Feind des Volkes zu sein, läßt man seit den ’90er Jahren speziell in Kurdistan gegen das Volk kämpfen. Die Aussage der militärischen Zuständigen “Wir haben die Kontrolle gewonnen”, bedeutet soviel wie, aus den Faschisten und Verrätern Konterguerilla Einheiten zu organisieren, Dörfer zu verbrennen, das Volk zu unterdrücken, Massaker und Folter durchzuführen, im Namen des Beschützers Paramilitärs zu organisieren u.ä. Ja, tatsächlich haben sie es zu einer Herde von Mördern und Folterern gebracht.
Nun überträgt die Armee die aus dem Guerillakrieg gezogenen Lehren auf die anderen Länder. Also, die anderen Länder werden ebenfalls die in der Türkei als “erfolgreich angesehenen” Massaker-Methoden kennenlernen und diese gegen die eigenen Völker anwenden. Ganz genauso, wie diese als erfolgreich bewerteten Foltermethoden bei anderen Menschen ihre Anwendung finden, werden sie auch gegen den Kampf der Völker der Welt eingesetzt werden.
Die Armee der Oligarchie, welche in jeder Hinsicht vom Imperialismus abhä ngig ist und die unter der Hegemonie des Imperialismus steht, sowie die Armeen anderer Länder wurden von seiten des Imperialismus beauftragt, Ausbildungskurse zu organisieren. Der Imperialismus will, daß die Länder, welche in diesem oder jenem Grade von ihm abhängig sind, die Methoden des Krieges gegen das Volk ebenfalls lernen. Denn der US-Imperialismus, der das 21. Jahrhundert als das “Jahrhundert der Aufstände” beschreibt, trifft Vorbereitungen, um die sich entwickelnden Kämpfe der Revolution niederzuhalten. Auch die Ausbildung, welche die Armee der Oligarchie den anderen Armeen gibt, ist Teil dieser Vorbereitungen. Daß es sich bei den Lä ndern, die militärische Ausbildung erhalten, zuallererst um die Länder auf dem Balkan und am Kaukasus handelt, läßt sich ebenfalls damit begründen. Diese Länder haben die Transformation vom Sozialismus zum Kapitalismus in kurzem Zeitabschnitt erlebt. Da der Kapitalismus die Anhebung der Ungerechtigkeiten und Armut durch die Einkommensaufteilung mit sich brachte, hat die Sehnsucht nach dem Sozialismus in diesen Ländern ein revolutionäres Potential geschaffen. Der Imperialismus hält es für notwendig, die kollaborierenden Armeen auf die revolutionären Entwicklungen in diesen Lä ndern vorzubereiten. Indem die faschistische Armee ganz nach den Wünschen der Herrschenden handelt, fügt sie den gegen das Volk verübten Verbrechen, t äglich neue hinzu. Die Volksfeindlichkeit der Armee hat auch unsere Grenzen überschritten, sie geht sogar so weit, daß sie sich den anderen Ländern gegenüber als weiser Lehrer aufspielt. Die Armee der Oligarchie setzt in der entstehenden Phase, wie sie es auch gestern tat und heute tut, ihren Kampf gegen das Volk fort. Denn dieser Armee, die erst in den Jahren um 1925 und 1938 Vernichtungsangriffe gegen ein Volk durchgeführt hat, gehört eine Vergangenheit von Massakern an. Denn diese Armee wurde von 1945 an organisiert, um die Interessen des Imperialismus und seiner einheimischen Kollaborateure zu verteidigen. Sie wurde ja auch in der darauffolgenden Phase sehr häufig als Garantie des Systems gegen die Entwicklung der revolutionären und nationalen Bewegung auf den Kriegsplatz bestellt und hat jede Art der Unterdrückung gegen die Völker der Türkei angewandt. Den Völkern der Türkei ist die faschistische Armee, die den Boden unseres Landes in ein Blutbad verwandelt hat und für die Massaker an Tausenden von Menschen verantwortlich ist, sehr gut bekannt.
EIN FASCHISTISCHES ZENTRUM IN DER ARMEE: EDOK
Die Ausbildungs- und Doktrin Kommandantur (EDOK) wurde nach dem Beispiel der US-Armee und auf Wunsch des Imperialismus gegründet. Ihre Aufgabe ist es, die Beziehungen der Armee zur Presse zu pflegen, eine zukunftsperspektifische Strategie zu bestimmen und für die militärischen Schulen faschistische ideologische Ausbildungsprogramme vorzubereiten und anzuwenden. EDOK sagt, daß die Kriege der Zukunft “ideologische Kriege” sein werden, daß sie gegen “Spalter, Religiöse und gegen revolutionäre Aufstä ndische” geführt werden, und daß sich die Armee dementsprechend vorzubereiten habe.
Die in den Erklärungen der EDOK als “Spalter” Bezeichneten, sind anti- imperialistische nationale Organisationen. Während in Erwägung gezogen wurde , daß die “religiösen Organisationen” in der letzten Phase insbesondere im Nahen Osten effektiv seien, wurden sie als eine potentielle Bedrohung bewertet. Die von seiten der Armee erstmals offen erwähnten “revolutionären Aufständischen” sind sozusagen die Volksbefreiungskämpfer. Diese Kraft ist die eigentliche, die sie beängstigt. All ihre Pläne werden zur Niederhaltung des Kampfes des Volkes geschmiedet. Angefangen von der Waffe bis hin zur Ausbildung ist alles nach dem Kampf des Volkes geformt. Während sie jahrelang von der “Kommunismus Bedrohung” sprach, bereiteten ihr die Organisierung und der Kampf des Volkes Angst; der Staat wurde gegen den Klassenkampf neu strukturiert. Die bis dato von der Armee verübten Verbrennungen von Dörfern, Folterungen, Massaker, Putschs, zeigen auf offenste Weise, daß das vorrangige Ziel der Armee der Oligarchie das Volk ist.
Diese Situation hat sich nicht geändert.*
Die Verschmelzung von Armee und Monopolbourgeoisie
GENERAL (MGK) HOLDING: OYAK
Der im Jahre 1997 erzielte Profit der Armee Hilfsorganisation (OYAK), die in zahlreichen Sektoren, vom Handel bis hin zu Bankgeschäften, vom Versicherungswesen, Lebensmittelsektor bis hin zum Bau tätig ist, lag bei 500 Millionen Dollar, das Giro bei etwa 5 Mrd. Dollar. Diese Zahlen legen offen, daß die Armee neben dem politischen Leben, auch in der Ökonomie des Landes eine bedeutende Kraft darstellt. Sei es im politischen Leben, sei es im ökonomischen Aufbau, wem die von der Armee im Namen des Imperialismus und seiner Kollaborateure gespielte aktive Rolle dient, hat das Volk nach dem Susurluk Unfall auf äußerst deutliche Weise gesehen. Es wurde offen, daß die faschistische Armee, der man die ganze Zeit über die Eigenschaft “Liebling der Nation” hat zukommen lassen, eine die Interessen des Imperialismus und seiner Kollaborateure behütende Kraft ist. Ab dem Jahre 1950 wurde begonnen, alle Institutionen des Staates, parallel zu den mit dem Imperialismus eintretenden neokolonialistischen Beziehungen, auf eine faschistische Weise neu zu organisieren. Allem voran war es hierbei von größter Notwendigkeit, die Armee faschistisch zu gestalten.
Deshalb hat man auch die Angehörigen der Armee einer rassistisch faschistischen Ausbildung unterziehend, für die Liquidation der “linken”, “demokratischen” Offiziere sorgend, auch die ökonomischen Vorteile mit denen der Monopole vereint. Entgegen der Dienste an den Imperialismus wurde mit einem Programm, dessen offizieller Name “Verbesserung der ökonomischen Situation der Armee” lautete bestochen. Genau, die Gegenleistung war diese. Auf diese Weise würde man die völlige Vereinigung der Armee Kader mit dem System erreichen.
Aus diesem Grunde wurden auch unter verschiedenen Namen, der Armee angeh rige ökonomische Institutionen gegründet. So war die OYAK die wichtigste und größte dieser Organisationen.
“Durch die Verschmelzung von Armee und einheimisch-ausländischen Monopolen konnte deren gemeinsames Interesse vertreten werden, und indem sich die Armee in alle Bereiche des Systems integrierte, hat man zugleich erreicht, daß sie aufgrund der eigenen Klasseninteressen, das System verteidigt. Die Stiftungen und OYAK, spielen bei der Verschmelzung von Armee und der einheimisch-ausländischen Monopole, eine wichtige Rolle”. (Hakliyiz Kazanacagiz – ‘Wir sind im Recht, wir werden siegen’ -, S. 466, Band I) Mit den faschistischen Juntas vom 12. März und 12. September trieb die Armee ihre Kraft auf ökonomischer Ebene viel weiter voran. Durch die Möglichkeiten , die ihr der Staat verschaffte, ist diese Kraft der sich täglich vergröß ernden OYAK, besonders mit den in letzter Zeit verwirklichten Privatisierungen, enorm angestiegen. Von der Gründung des Systems an wurde die OYAK von Steuern, Abgaben und Gebühren befreit. Jedoch, die von dem Stück Kuchen der Unterdrückung nicht beeindruckte Generalholding, hat mit ihren Anteilen aus den in der letzten Phase verwirklichten Privatisierungen mittlerweile großen Einfluß auf nahezu 30 Konzerne und Organisationen.
Unter den Beispielen, die zur Vereinigung der Armee mit den Monomolen gegeben werden können, stechen ganz besonders die Entwicklung beim Zement- Sektor hervor. OYAK, nimmt nach der Sabanci Holding, die den größten Anteil an der Zementproduktion in der Türkei besitzt, die zweite Stelle ein. Vergleichbare Entwicklungen waren auch bei den von seiten der Armee in vielen anderen Sektoren – von Finanzierung bis Lebensmittel, vom Aufbau bis zum Automobilhandel – verwirklichten Investitionen zu beobachten. Zu unterstreichen ist vor allem der Punkt, daß die hinter diesen erlebten Entwicklungen stehende Kraft die USA sind. Das OYAK-Projekt ist eine Erfindung der USA.
Die andere Seite der Medaille war, daß die Armee eigentlich eine ihr auferlegte Grundaufgabe hatte. Diese Aufgabe war es, im Namen des Imperalismus und seiner Kollaborateure, die sich im Land entwickelnde revolutionäre Volksopposition und den bewaffneten Kampf niederzuhalten. Also die Armee, in erster Linie die USA, spähten nach den Interessen des Imperialismus, der Weltbank, des IMF, der Kollaborateure des Imperialismus, wie die Koc’s, Sabanci’s, Eczacibasilar’s und natürlich nach ihren eigenen.
Sie würden die Millionen von Unterdrückten und Ausgebeuteten, das werktätige Volk und dessen Vorkämpfer unter Anwendung diverser Demagogien und Lügen als “inneren Feind” darstellen, und diesen “inneren Feind” beseitigend, das ausbeuterische System des MGK-TÜSIAD Staates vor dem Zusammenbruch “retten”. Während der Susurluk-Staat und die Armee diese “Rettungs-” und “Schutz”aufgabe ausführen, kennen sie kein Gesetz, keine Regel. Wenn es die Sicherheit einer handvoll von Ausbeutern und Tyrannen erforderlich macht, so ist die Armee dazu bereit, Putschs durchzuführen, die Kinder des Volkes zu ermorden, zu foltern und verschwinden zu lassen. Dies ist die Rolle, die der Imperialismus der Armee auferlegt hat.
Heute ist die Armee sowohl im ökonokischen, als auch im politischen Leben im Namen des Imperialismus und seiner Kollaborateure eine entscheidende Kraft. Aus diesem Grund ist der Susurluk-Staat gleich MGK, der MGK gleich dem Susurluk-Staat.
Halk icin Kurtulus / Befreiung für Volk / Magazin, 1998