REVOLUTIONÄRE VOLKSBEFREIUNGSFRONT
1. April 2004 | Erklärung: 327
Der Todesfasten-Widerstandskämpfer Ümit Günger ist in den Zellen des Faschismus gefallen, indem er sich aus Protest gegen die Isolationstyrannei selbst anzündete.
Weder die Angriffe des Imperialismus, noch die Unterdrückung der heuchlerischen islamischen AKP können uns zur Kapitulation zwingen.
Zu einem Zeitpunkt, an dem sich die AKP-Regierung im Rausch der Wahlen befand, ist ein weiterer Revolutionär in ihren unterdrückerischen Gefängniszellen für UNABHÄNGIGKEIT, DEMOKRATIE und SOZIALISMUS gestorben.
Sie sitzen auf ihren Machtstühlen, um ihre Unterdrückung und Kollaboration mit Amerika aufrechtzuerhalten. Wir dagegen leisten Widerstand, damit unser Land zur Unabhängigkeit gelangen kann, dass Repression und Unterdrückung aufhören und das Volk nicht mehr zur Ausbeutung und Armut verurteilt ist. Und wir setzen unseren Weg unter dem Motto: “Möge der Tod kommen, woher er wolle“ fort.
Auch der Widerstandskämpfer Ümit Günger aus der 9. Todesfastengruppe (’Zehra Kulaksiz’-Todesfastengruppe) war einer der würdevollen Beschreiter dieses Weges. Er setzte sich am 29. März um 13.00 Uhr in der „Gefangenenabteilung“ des Tekirdag Staatskrankenhauses in Brand.
Um den Widerstand zu brechen, den er hungernd und von Flammen umgeben zum Ausdruck brachte, wurde er in das Bayrampasa Staatskrankenhaus in Istanbul eingeliefert. Aber unser Genosse war entschlossen. Er war ein Anhänger der Partei-Front, der sich dessen bewusst war, dass dieser Weg über blutige und feurige Hürden führt. Selbst mit seinem brennenden Körper setzte er die Rebellion fort.
Unser Genosse wurde am 31. März um 9.30 Uhr zu einem der heldenhaften Gefallenen des Großen Widerstandes (Todesfasten 2000) und er ist der 110. Gefallene, der sich der Unterdrückung als Barrikade entgegenstellt.
Ümit Günger wiederspiegelt die ideologische Kraft der Partei-Front
Das Feuer, das von Muharrem Karademir und Günay Ögrener entzündet wurde, brennt immer noch in den Zellen weiter. Unsere Flammen, die von Kandira bis Usak und von Usak bis Tekirdag reichen, zeigen sowohl Freund als auch Feind ein weiteres Mal die Entschlossenheit unseres Widerstandes: Ihr könnt diesen Widerstand nicht brechen! Ihr habt keine andere Wahl, als die Isolation aufzuheben und die Unterdrückung zu beenden!
Unser Genosse Ümit Günger ist die Antwort darauf, warum uns die Oligarchie und der Imperialismus nicht besiegen können.
Er ist im Widerstand schwach geworden und hat aufgegeben. Aber nach kurzer Zeit begab er sich erneut in die Reihen des Widerstandes. (14. Dezember 2003) Denn er war ein Angehöriger der PARTEI-FRONT. Ümit Günger ist ein Beispiel für die Persönlichkeit, die durch die Ideologie der Partei-Front geschaffen wird. Partei-Front’ler können zu Boden fallen, aber sie sind auf jeden Fall imstande, sich wieder aufzurichten und den Kampf gestärkt fortzusetzen.
In solchen Augenblicken zeigt sich der Unterschied zwischen der revolutionären und der, vom System geschaffenen Persönlichkeit viel deutlicher.
Einerseits gibt es Menschen wie Ümit, die durch und durch opferbereit sind und nicht zögern, für ihr Volk und ihre Ideen ins Feuer zu gehen; andererseits vom System geformte Persönlichkeiten, die degeneriert, egoistisch und eigennützig sind.
Die höchste Garantie für unsere Unbesiegbarkeit sind unsere Kader/innen, die durch unsere Ideologie geprägt und mit Würde, Ehre und Liebe zu ihrem Land und ihrem Volk erfüllt sind.
Die todbringende Organisation der imperialistischen Monopole, NATO hat auf ihren Zwang „Entweder ihr ändert Eure Gedanken oder ihr werdet sterben“, von den Partei-Front’lern längst eine Antwort erhalten. Zuletzt haben Muharrem, Günay und Ümit unsere Antwort bestätigt, während sie mit brennenden Körpern auf die Unterdrückung zuliefen.
In unserer Ideologie liegt die Zukunft unseres Landes und Volkes. Uns von unseren Gedanken abzuwenden würde bedeuten, die Ausbeutung und Unterdrückung unseres Volkes zu akzeptieren und den imperialistischen Monopolen zuzusehen, wie sie unser Land plündern. Wir werden dies niemals akzeptieren und zusehen.
Unsere 34-jährige Geschichte hat bewiesen, dass wir von unserem Revolutionsweg nicht umkehren.
Wir sind jene, die nicht von ihrem Wort abweichen, die sich der Unterdrückung nicht beugen und nicht in die Knie zwingen lassen. Keine Politik und kein Angriff des Imperialismus und der Oligarchie kann uns von unserem Weg zur Unabhängigkeit, Demokratie und zum Sozialismus abbringen.
Der einzige Weg, ein würdevolles Leben zu führen, ist der Widerstand.
Ümit Günger hat diesen Weg erkannt und ihn allen gezeigt.
Die Oligarchie versucht nicht nur die Gefangenen in den Zellen zu bezwingen, sondern sie übt diese Politik auf allen Ebenen des Lebens: Entweder Du gibst Deine Gedanken auf und fügst Dich mir, oder Du leistest Widerstand. Jene, die ihre Gedanken aufgeben und sich den kuriosen Theorien des Imperialismus zuwenden, leben nicht in der Realität.
Wir wenden uns in diesem Widerstand dem Tod zu und entscheiden uns für das Leben.
Um unserem Volk ein würdevolles Leben zu sichern, werden wir zu Feuer.
Unsere Flammen bereiten der Unterdrückung Angst. Die Oligarchie weiß sehr genau, dass mit jedem Feuer, das an unserem Körper entzündet wird, ein Stück des verfaulten, Parasitensystems mitverbrennt. Sie weiß, dass alle jede und jeder unserer heldenhaften Gefallenen, welche die Unterdrückung besiegen, und alle Kämpfer/innen, deren Blut auf Anatolien tropft, neue Kämpfer/innen hervorbringen. Deshalb möchte sie sogar unsere Überreste beseitigen, obwohl die Geschichte Dutzende Male gezeigt hat, dass selbst aus unserer Asche neues Leben gedeiht.
Die wahren Terroristen sind jene, die uns über jegliche politische, militärische und wirtschaftliche Unterstützung des Imperialismus mit Demagogien des “Terrors“ attackieren. Es ist die Regierung dieses Landes, die mit den USA und Israel kollaboriert, sich am Massaker unschuldiger Völker beteiligt und für die Interessen der imperialistischen Monopole das Blut der Völker vergießt. Jene die uns angreifen sind die Kollaborateure der größten Terroristen der Welt, Amerikas und Israels.
Ümit Günger: “Unsere Bewegung ist eine Familie, in der sich alle Schönheiten, Tugenden, Werte, Traditionen und Heldentümer sammeln…”
Unser Genosse Ümit Günger wurde als Sohn einer türkisch-sunnitischen Familie, am 13. Juli 1972 im Dorf Kayadibi der Provinz Savsat bei Artvin geboren. In seinem Dorf besuchte er die Volksschule, in Zonguldak/Devrek die Mittelschule, und das Gymnasium schloss er als Internatsschüler im Kabatas Knabengymnasium ab. Im Jahre 1989 begann er in der Atatürk Bildungsfakultät der Marmara Universität Physikpädagogie zu studieren. Er trat mit unserer Bewegung in Kontakt, als er im Jahre 1990 Mitglieder der DEV-GENC (Revolutionäre Jugend) kennenlernte. Bei seiner Bekanntschaft mit der revolutionären Bewegung spielte auch Kazim Gülbag eine Rolle, der im Zuge des Großen Widerstandes im Ausland gefallen ist, nachdem er sich selbst anzündete. Warum er sich trotz der zahlreichen politischen Bewegungen in seinem Umfeld für DEV-GENC entschlossen hatte, brachte er mit folgenden Worten zum Ausdruck:
“In der Universität gab es DEV-GENC, die seriös arbeitete, Opferbereitschaft und Aufrichtigkeit zeigte und entgegenkommend war. Für mich war sie hinsichtlich des Kampfes am aufrichtigsten. Und ich wurde ebenfalls ein Mitglied der DEV-GENC“.
DEV-GENC ist die Würde dieses Landes. Sie steht für den Kampf und Widerstand gegen den Imperialismus und Faschismus, und ist tief mit dem Volk verwurzelt.
In seiner Betätigung im demokratischen Kampf der Jugend, geriet er Ende 1990 für kurze Zeit in Gefangenschaft.
Nach seiner Freilassung ging er erneut zur DEV-GENC. Im Juli 1991 begann er im illegalen Bereich zu arbeiten. Nachdem er in verschiedenen Einheiten der DEV-GENC aktiv war, wurde er im April 1992 Kämpfer in der Miliztruppe von DEV-GENC und danach bei den Bewaffneten Revolutionären Einheiten. Er konnte nun die Sehnsucht des Volkes nach Gerechtigkeit umsetzen. Er wurde am 23. April festgenommen und verhaftet, nachdem seine Genoss/innen am 1. April 1993 in Kiziltoprak gefallen sind. Unter Folter hat er eine der revolutionären Bewegung entsprechende Widerstandshaltung eingenommen und die Folterer besiegt, indem er an seiner Würde festhielt. Auch in seiner Gefangenschaft übernahm er unterschiedliche Verantwortlichkeiten.
Für die Partei und die Revolution hat er den Tod immer in Kauf genommen.
Wie er bereits in seinem Lebenslauf formulierte, symbolisierte die Partei für ihn „die einzige Hoffnung unserer Völker, die einzige Kraft, die die Revolution in Anatolien verwirklichen könnte“. Unser Genosse, der sein Leben vor seiner Bekanntschaft mit der Bewegung als ziellos und leer beschrieb sagte:
“Ich habe den Sinn des Lebens in diesen Reihen erkannt. Die schönsten Jahre meines Lebens sind jene, in denen ich die Bewegung kennengelernt und gekämpft habe. Unsere Bewegung ist eine Familie, in der sich alle Schönheiten, Tugenden, Werte, Traditionen und Heldentümer sammeln. Ich bin stolz darauf, ein Kämpfer dieser Familie zu sein.“
Unser Genosse, der immer in den Reihen des Widerstands teilnahm, war bereits beim Todesfasten 1996 Widerstandskämpfer der 1. Todesfastengruppe im Ümraniye Gefängnis. Am 30. November 2003 begann er ein weiteres Mal zu hungern, indem er sich der 9. Todesfastengruppe anschloss, welche die Hoffnungen des Feindes auf eine Niederlage des Großen Widerstandes ins Leere laufen ließ und ein weiteres Mal verkündete, dass dieser Widerstand niemals gebrochen werden kann.
Er wurde am 31. März unsterblich, nachdem er aufzeigte, dass es nicht darum ginge „zu fallen“, sondern sich erneut aufzurichten.
Alle sollten nun darüber nachdenken:
Gibt es eine Waffe, eine Kraft, die unsere Hoffnungen besiegen kann? Können die Oligarchie und ihre Regierung AKP, die auf keinerlei Unterdrückungsmethode verzichten, unsere Hoffungen beseitigen?
DEVRIMCI HALK KURTULUS CEPHESI
REVOLUTIONÄRE VOLKSBEFREIUNGSFRONT
2004.04.01