Gülnihal YILMAZ

“Die Partei-Front hat nun die Schule der Überzeugung und Opferbereitschaft eröffnet. Wir lehren. Wir erklären, was Willensstärke und Entschlossenheit bedeuten.” (Gülnihal Yılmaz)

Unsere Genossin Gülnihal Yýlmaz befindet sich seit 13 Jahren in diesem Kampf.

Sie war 34 Jahre alt, als sie gefallen ist. Unsere Genossin von tscherkesischer Nationalität, nahm am Kampf der Jugend teil, als sie sich an der Fakultät für Rechtswissenschaften an der Universität in Ankara befand. Innerhalb kurzer Zeit wurde sie zur Verantwortlichen ihrer Einheit. An jede Sache, zu der sie sich gebunden fühlte, ging sie mit ganzem Herzen heran. Im Laufe ihrer Kampfjahre wurde sie viele Male der Folter ausgesetzt. Immer hat sie die Folterkammern verlassen, ohne eine Aussage zu machen. Den Folterern ist es nicht gelungen, sie zu beugen. Sie hat auf unterschiedlichen, legalen und illegalen Gebieten gearbeitet und Verantwortungen übernommen.

Am 17. Juli 1993 wurde sie festgenommen und es begannen für sie lange Jahre der Gefangenschaft. Sie wurde auch in den Gefängnissen zur Fortsetzerin der Tradition der Unbeugsamkeit. Sie hat in den Gefängnissen, in denen sie sich befand, in unserer Gefangenenorganisierung, als führende Kraft auf verschiedenen Gebieten Aufgaben übernommen.

Während des Massakers von 19.-22. Dezember befand sie sich im Gefängnis von Çanakkale. Auch sie war bereit, sich selbst zu opfern. Sie war seit Beginn des Todesfastens Freiwillige und schloss sich der 5. Gruppe an. Während ihres gesamten revolutionären Lebens, hat sie sich keiner einzigen Opferbereitschaft für ihre GenossInnen, für ihr Volk und ihre Bewegung entzogen. Diese letzte Opferbereitschaft, stellte für sie eine grössere Aufgabe dar, als nur ein Opfer. Sie sagte: Der Gegenwert dieser Opfer, die wir erbringen, ist das Glück des ganzen Volkes.

Er ist die steigende Moral aller Völker der Welt. Er ist das Strahlen in den Augen und die Bürde der Hoffnungen derer, die in der Sowjetunion, in Vietnam, in China, Kuba und in der ganzen Welt die Revolution ersehnten, und die Blut und Schweiss vergossen haben, um die Revolution durchzusetzen. Während ihr Körper Zelle für Zelle dahinschwand, Tag für Tag auf den Tod zuging, war sie glücklich und ruhig, indem sie an das Glück und die Moral der Völker dachte.

Gülnihal erzählt: Diejenigen, die heute ihre Ohren verschliessen, werden morgen nicht in den Reihen der Sieger sondern in den Reihen der Verlierer stehen. Alle, die in diesem Land leben, sollten sich die Worte Gülnihal’s gut einprägen.

Der Widerstandskrieg ist ein Prüfstein in der Geschichte der Türkei. Alle, vom Staat bis zu den demokratischen Institutionen, von links bis rechts, werden morgen, entsprechend ihrer Haltung, bzw. Nicht-Stellungnahme in dieser Sache, ihren Platz in der Geschichte einnehmen. Wenn auch der Staat mit seiner Zensur und einige linke Kreise in ihrer schweigenden Haltung, nicht über das Massaker und den Widerstand sprechen. Es wird diskutiert werden. Niemand wird sich dem Urteil unserer Sterbenden entziehen können. Niemand wird sich vor dieser Rechenschaft drücken können.