DHKC 244: ES IST DER 506. TAG DES WIDERSTANDES

Revolutionäre Volksbefreiungsfront

Datum: 9 März 2002 Erklärung: 244

 

Der Widerstandskämpfer Yusuf Kutlu von der 5. Todesfastengruppe ist im Ankara Numune Krankenhaus gefallen.

ES IST DER 506. TAG DES WIDERSTANDES, YUSUF KUTLU IST UNSER 86. GEFALLENER

WER KANN DIESE ENTSCHLOSSENHEIT BESIEGEN?

WER KANN DIESEN GLAUBEN ZERSTOEREN?

Yusuf Kutlu, ein Mitglied der 5.Todesfestengruppe, ist am 506. Tag des grossen Widerstandkampfes um 16.45 Uhr im Ankara Numune Krankenhaus gefallen. Er hat seit 279 Tagen seinen Marsch mit der Entschlossenheit, entweder zu sterben oder zu siegen, fortgesetzt. Weder das Massaker, die Folter, die Isolationshaft, die Zwangsernaehrung, noch die Zensur, nichts hat ihn von seinem Weg abwenden lassen koennen.

Seit 506 Tagen fahren sie fort, ein Epos zu schreiben, das keinem anderen in der Geschichte gleicht. Sie durchqueren die Engpaesse der Unterdrueckung mit erhobenem Haupt.


DIE SAMI TÜRKS SOLLTEN WISSEN, DASS DIE WIDERSTAENDE NIE ENDEN WERDEN !

Die Presse schreibt nicht eine einzige Zeile ueber den Todesfastenwiderstand. Das Fernsehen verliert kein Wort darueber.Trotzdem, der Glaube und der Wille in den Zellen, die als Saerge fuer die Gefangenen verstanden werden, schenken der Zensur von Sami Tuerk keine Aufmerksamkeit.

Wenn die Presse nicht davon berichtet , hoeren sie auf, hatte er gesagt. Die Presse gehorcht ihm. Dennoch dauert der Widerstand an. Er wird andauern! Obgleich sie einer nach dem anderen fallen werden, er wird fortgesetzt! Koennen sich denn die Gefaengnisse eines Landes leeren, solange der groesste Teil der Bevoelkerung zu Armut und Not verurteilt ist, die kleinste Protestaktion durch Knueppel und Festnahmen unterdrueckt wird? Der Kampf der verschiedenen Bevoelkerungsgruppen wird wach-sen. Die Gewaltanwendung der Regierung kann dies nicht verhindern. Sie wissen, dass sie die Zu-kunft mit ihrem tagtaeglich schrumpfenden Koerper aufbauen. Der Wind, welchen der Wider-stand aus den Isolationszellen wehen laesst, wird die verwinkeltsten Ecken Anatoliens erreichen. Die Kampfgeschichte dieses Landes wird sich nun aus diesem Widerstand formen. Man wird in diesem Land Widerstand leisten WIE SIE. Jene die sich auf den Weg zur Unabhaengigkeit begeben, werden sich dem Kampf anschliesen WIE SIE. Diejenigen, die ihre Rechte und Freiheiten fordern, werden kaempfen WIE SIE.

Wir durchlaufen Millionen von Strassen und naehern uns an einen grossen Platz

Wir laufen mit den Atemzuegen von Millionen Menschen in unserer Brust.

Das Blut, das in Millionen Adern rauscht,

Wird sich in einem grossen Herz vereinigen.

Das wissen wir.

In den Kerkern pocht dieses grosse Herz, in dem sich das in Millionen Adern rauschende Blut vereinigen wird. Sie tragen in den in den Isolationszellen die schwerste, jedoch schoenste Last: die Hoffnung von Millionen Menschen.Milyonlarca damarda uðuldayan kanýn toplanacaðý o büyük yürektir zindanlarda atan. Dieses Herz hoert nicht auf, zu schlagen. Es wird weiterhin unter den haertesten Bedingungen der Gefangenschaft Blut nach Anatolien pumpen und dem Volk Widerstandskraft spenden. Die ganze Welt wird es bezeugen: Anatolien wird es wissen, Widerstand zu leisten WIE SIE.

MAN MUSS BEDENKEN, DASS EIN VOLK, DAS UNTERDRUECKT UND DEM HUNGER AUSGESETZT WIRD, DESSEN SPRACHE UND GEDANKEN VERBOTEN WERDEN, KEINE ANDEREN AUSWEG HAT, ALS DAS SYSTEM ZU BEKAEMPFEN!

Unser Genosse Yusuf wurde in der Ortschaft Ekinci in Hatay/ Antakya geboren. Er gehoert zu den arabischen Aleviten oder wie sie in der Gegend genannt werden, zu den Nusayris. Er war 29 Jahre alt und nahm am Volksbefreiungskampf teil. Er war von Beruf Autolackierer. Wie das gesamte Volk hatte er viele Gruende, um gegen das System zu sein. In seinem Lebenslauf an unsere Organisation sagte er ueber sich: Meine Muttersprache ist arabisch. Ich kann sie weder lesen noch schreiben , nur sprechen. Er konnte wie Millionen Kurden, Araber, Lasen, Tscherkessen, die in diesem Land leben, nicht in seiner eigenen Sprache lesen und schreiben. Er konnte nicht in seiner eigenen Sprache lernen: Auch seine Muttersprache war verboten.

Diejenigen, die denken, dass es einst keine Yusuf Kutlus mehr geben wird, sind entweder Traumer oder Luegner.

DIE ORGANISATION SITZT IMMERNOCH IN DEN ISOLATIONSZELLEN VON SAMI TUERK !

Du hast es nicht geschafft, Sami Tuerk, die Organisation in den Zellen zu vernichten. Yusuf Kutlu hat mit dem Todesfasten begonnen, indem er erklaerte: Ich bin bereit, auf dem Weg meiner Partei zu sterben. Die Partei ist die Gerechtigkeit, die Partei ist die Zukunft selbst, sagte er, als er fiel. Unser Genosse Yusuf wurde im Jahr 1995 festgenommen. Es war sein achtes Jahr in Gefangenschaft. Er befand sich in den in den Gefaengnissen Malatya und Bartin. Das Massaker vom 19. Dezember 2000 erlebte er in Bartin. Danach wurde er in das Sincan F-Typ evakuiert. Der Plan, die Kapitulation der revolutionaeren Gefangenen in isolierten Zellen durch Folter und Zwangsmassnahmen zu erzwingen, scheiterte auch an unserem Genossen Yusuf gescheitert. Er war getrennt von seinen Genossen, aber dennoch mit ihnen vereint. Er war weit entfernt von seinem Volk, aber dennoch eins mit ihm. Was die Organisation betrifft, die war er auch selbst. In diesem Land, in dem die Armut, Not, die Dienste, welche dem Imperialismus erwiesen werden, die Unterdrueckung, die Angriffe gegen den Glauben und die Gedanken, eine erschreckende Dimension erreichen, koennt ihr eine Organisation, die sich fuer die Unabhaengigkeit, Demokratie, Gerechtigkeit und den Sozialismus einsetzt, nicht ausschalten. Auch wenn ihr euch mit eurem Gevatter Amerika zusammenschliesst, wird es euch nicht gelingen. ORGANISATIONEN, die Fuehrung von Volksbefreiungskriegen uebernehmen, bestehen und kaempfen ueberall auf der Welt. Und es wird sie immer geben. Dieser Kampf wird BIS ZUR BEFREIUNG anhalten. Wir werden auch weiterhin bis ZUR BEFREIUNG in euren Kerkern und Zellen bestehen und Widerstand leisten. Denn der Wille, die Ideologie, und die Entschlossenheit unserer Organisation sitzt in den Herzen und Koepfen von Tausenden Yusufs.

LASST UNS VEREINIGEN, UM GEGEN DIE UNTERDRÜCKUNG AUF ALLEN EBENEN EINES LANDES, IN WELCHEM NICHT NUR DIE GEFÄNGNISSE SONDERN AUCH ARMENVIERTEL, FABRIKEN, DÖRFER UND SCHULEN IN F-TYPEN VERWANDELT WURDEN, WIDERSTAND ZU LEISTEN!

Die überragende Entschlossenheit dieses Widerstands, den man unter Bedingungen der Isolation mit Zensur ersticken will, sagt uns nur eines: Unterdrückung kennt weder Logik noch Erbarmen.

Die einzige Lösung für unsere Völker und Freiheiten ist der Kampf. Es gibt auf dieser Welt keine Kraft, welche die Widerstandleistenden brechen können. 506 Tage… Sechs Jahreszeiten… Eineinhalb Jahre… Dies ist der Beweis dafür, dass die Isolations- und Kapitulationspolitik der Oligarchie niemals und unter keinen Umständen zum Erfolg führen wird.

506 Tage… Sechs Jahreszeiten… Eineinhalb Jahre… Unsere Antwort auf jene, die unsere Willenskraft proben.

506 Tage… Sechs Jahreszeiten… Eineinhalb Jahre… Der Beweis für unsere Verbundenheit mit unserem Volk und unseren Idealen.

DIE ISOLATION in den F-Typ Gefängnissen wird GESPRENGT WERDEN! Es gibt keinen anderen Weg. Wir werden nicht akzeptieren, dass das gesamte Land in ein F-Fyp Gefängnis verwandelt wird.

Denkt an Yusuf Kutlu. Wir müssen die Werte in seinem Herzen und Geist übernehmen.

DIE WIDERSTANDSFAHNE UNSERES GENOSSEN YUSUF KUTLU, WIRD BIS ZUR BEFREIUNG IN DEN HÄNDEN DES VOLKES ANATOLIENS WEHEN!

Devrimci Halk Kurtulus Cephesi
(Revolutionäre Volksbefreiungsfront)

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